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500 Jahre Disputation – wir disputieren wieder

Die Zürcher Dispu­ta­tionen am 29. Januar und 26. Oktober 1523 waren öffent­liche Streit­gespräche, die Zwingli führte – vor­geladen von der Zürcher Regierung. Gegen Zwingli waren Vor­würfe der Ketze­rei erhoben worden. 2023 greifen Anlässe wie Tisch­gespräche und Debatten Aspekte der Disputa­tionen von 1523 auf. Einen Über­blick über alle Veran­stal­tungen der Kirch­gemeinde Zürich im Rahmen der Dispu­tation 2023 finden Sie hier.

TÊTE-À-TÊTE MIT ZWINGLI


«Es ist ein lebens­naher Zwingli», sagt Puppen­spieler Michael Schwyter. «Einer, den man gern haben muss.» Der Schau­spieler haucht dem berühmten Refor­mator im Puppen­spiel «Im Gespräch mit Zwingli» Leben ein – und zeigt dabei seine mensch­liche Seite.

230622RKZ_Zwingli_Puppentheater_Michael_Schwyter_©Flickr-zhref


Nur mit den Händen und der Stimme erweckt Puppen­spieler Michael Schwyter die Zwingli-Puppe zum Leben – und mit ihr eine ganze Welt. Die Zwingli-Puppe ist so gross wie ein Mensch und hat ein rund­liches Gesicht voller Liebens­würdig­keit. Sie trägt ein dunkles Gewand und eine schwarze Kopf­bedeckung, ganz in der Tradi­tion des alten Priester­tums. Gleich­zeitig sagt er markige Sätze wie: «Schluss mit dem Bilder­küssen – küsst die Frauen, nicht das Holz!»

Zwingli als Kumpel

Michael Schwyter hat das Stück für das Jubi­läum «500 Jahre Refor­mation» erar­beitet und betritt am 20. August im Café Sonnegg wieder einmal mit der Zwingli-Puppe die Bühne. Darauf freut er sich sehr. «Wir sind so viel zusammen auf­getreten – Zwingli ist ein Kollege von mir geworden», sagt Michael Schwyter mit einem Schmunzeln. «Mir ist es wichtig, ihn in all seinen Facetten zu zeigen; mit all seinen Ambi­valenzen.» Dass er vom Feld­prediger zum Friedens­stifter wurde und dann doch auf dem Schlacht­feld starb. «Klar, am Ende hat er sich ver­rannt, aber ich meine das liebevoll.» Lebens­nah und echt bringt der Puppen­spieler grossen und kleinen Menschen ab sieben Jahren das Leben und Wirken des grossen Refor­mators näher.

Zwingli im O-Ton
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Als Schau­spieler und Puppen­spieler schreibt Michael Schwyter Bühnen­stücke häufig selbst – doch bei diesem Stück ist er anders vor­ge­gangen: Er hat Text­fragmente aus Zwinglis Pre­digten und Schrif­ten auf­wändig recher­chiert und sie in fünf Szenen arran­giert. Das, was also aus dem Mund der Zwingli-Puppe kommt, ist rund­weg Zwingli im Origi­nal­ton, auf Hoch­deutsch in einer modernen Über­setzung. Die zweite Person auf der Bühne ist Schwyter selbst, der als Zwinglis Beglei­ter auf­tritt und von Zwingli durch­wegs «junger Mann» genannt wird. «Ich kann Zwingli in vielen Punkten sehr gut ver­stehen», sagt Michael Schwyter. «Die Ehrlich­keit in Bezug auf seine Frau Anna ist zum Bei­spiel sehr ernst zu nehmen.»

Auch einige moderne Ele­mente finden sich im Stück: So macht Zwingli seiner Anna glatt per Tele­fon einen Heirats­antrag. Und statt per Brief bittet er den Bischof per Smart­phone um die Auf­hebung des Zöli­bats. Trotz moderner Tech­nik erhält er eine ab­schlägige Ant­wort. Am Ende hat der feurige Zwingli alle im Raum von seinen Ideen über­zeugt – nun ja. Zumin­dest fast alle.



Im Gespräch mit Zwingli – ein Puppen­spiel von und mit Michael Schwyter

Sonntag, 20. August 2023, 17 Uhr

Café Sonnegg, Höngg, Bauherrenstrasse 53, 8049 Zürich

Mit Anmeldung, da beschränkte Platzzahl: jens.naske@reformiert-zuerich.ch

Das Puppen­spiel ist Teil des Jubi­läums «500 Jahre Zürcher Disputa­tionen», das die refor­mierte Kirch­gemeinde Zürich dieses Jahr mit ver­schiedenen Aktivi­täten und Veran­staltungen begeht.

Einblicke ins Puppen­spiel auf YouTube:

↗ Im Gespräch mit Huldrych Zwingli: «Hochzeitswunsch»

↗ Im Gespräch mit Huldrych Zwingli: «Weg nach Zürich»

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