KIRCHGEMEINDEHAUS FÜR ALLE


Für das fast 100-jährige Kirchgemeindehaus Wipkingen gab es in der Vergangenheit so manche Idee für eine neue Nutzung: Haus verkaufen, Bank, Bürogebäude, Hostel… Nichts davon wurde umgesetzt. Jetzt ist geplant, den ursprünglichen Auftrag des Hauses, ein kirchliches Volkshaus, das neue Wege aufzeigt, christliche Werte in der Gesellschaft zu leben, in die heutige Zeit zu übertragen und neu umzusetzen.  Am Samstag, 9. April 2022 fand vor Ort eine Informationsveranstaltung statt, die gut besucht war.

Informationsveranstaltung zur Nutzung des Kirchgemeindehauses Wipkingen.

Ein kirchliches Volkshaus für alle

Aber fangen wir vorne an: Das Kirchgemeindehaus Wipkingen wurde 1928 geplant als kirchliches Volkshaus, das offen für alle ist. Unter anderem gab es damals ein Volksbad – auch mangels eigener Bäder in vielen Haushalten des Quartiers -, eine alkoholfreie Beiz und eine Turnhalle für sportliche Betätigungen. Die Vision von 1928 für das kirchliche Volkshaus war damals so aktuell wie heute: «Wir brauchen neue Wege, um den christlichen Geist werktätig zu üben und dem Volke zum Segen werden zu lassen.» Das Kirchgemeindehaus Wipkingen wurde zu einem lebendigen Ort mitten im Quartier Wipkingen am belebten Wipkingerplatz. Zwei einschneidende Ereignisse haben zu Beginn der 1970er-Jahre die Bedeutung des Hauses gemindert: der Bau der Hardbrücke und das vorgelagerte Postgebäude. Das Kirchgemeindehaus Wipkingen rückte in die zweite Reihe und verlor den direkten Bezug zum Quartierleben.

Nun ist geplant, das Haus seinem ursprünglichen Auftrag zurückzugeben und diesen auf die heutige Zeit zu übertragen. Ein Volksbad braucht es heute nicht mehr und auch eine Turnhalle, die den heutigen Anforderungen entsprechen würde, hätte im Gebäude keinen Platz. Eine Beiz dagegen fördert das Zusammenkommen und das Gemeinschaftsgefühl. Gemeinschaft entsteht auch in Coworking-Zonen oder bei integrativen Arbeitsintegrationsprojekten. Für das neue Kirchgemeindehaus sind Grundnutzungszonen definiert. Für sie alle gilt: «Drei Dinge sind uns wichtig: eine Kultur der Gastfreundschaft, ein Ort der Wertschätzung und ein Ort der Gestaltung», erläutert Philipp Nussbaumer, Projektleiter und Geschäftsführer der Streetchurch, die das Projekt im Namen der Kirchgemeinde Zürich inhaltlich leitet.

Informationsveranstaltung zur Nutzung des Kirchgemeindehauses Wipkingen.

Alte Vision in heutige Zeit übertragen

Damit das Kirchgemeindehaus einen Mehrwert fürs Quartier und die Stadtbevölkerung bringen kann, werden verschiedene Anspruchsgruppen in die Konkretion der Planungen eingebunden. An der Informationsveranstaltung stellten Kirchenpflegerin Claudia Bretscher und Philipp Nussbaumer das Projekt vor. Das Haus wird in Nutzungszonen eingeteilt: unter anderem in Restaurant und Gastronomie (Philipp Nussbaumer: «Mit Schwerpunkt Arbeitsintegration, nicht einfach noch ein hippes Szenelokal mehr für Wipkingen.»), Coworking, Arbeitsintegration mit Holzwerkstatt und Ateliers, Wohnbereich sowie Innovation und Start-Up.

Welchen Gestaltungsspielraum die verschiedenen Anspruchsgruppen haben, erläutert Kirchenpflegerin Claudia Bretscher: «Es braucht keine neue Vision für das Haus, denn wir setzen an der ursprünglichen Vision an. Der Fokus der Partizipation liegt auf der gemeinsamen Entwicklung von Angeboten.» Sie lud die Anwesenden ein, sich für die Fokusthemen anzumelden, bei denen sie mitarbeiten möchten, und allfällig weitere Menschen anzusprechen, ob sie sich an der Entwicklung der Zukunft des Kirchgemeindehauses Wipkingen beteiligen wollen.



Das ist uns wichtig

Kultur der Gastfreundschaft

Ort der Wertschätzung

Ort der Gestaltung

Weitere Informationen zum Kirchgemeindehaus der Zukunft:
↗ Website Kirchgemeindehaus der Zukunft

 



Wie geht es weiter: drei Fokusthemen

Fokus 1: Raumprogramm und Angebote

Dienstag, 24. Mai 2022, 18.30 – 21.30 Uhr

Das Kirchgemeindehaus der Zukunft mit vielfältigen Angeboten unter einem Dach für Jung und Alt. Informationen zu den geplanten Angeboten, mit einem Workshop zu den noch offenen Nutzungen und neuen Angeboten.

Fokus 2: Aussenraum und Terrasse

Dienstag, 12. Juli 2022, 18.30 – 21.30 Uhr

Das Kirchgemeindehaus der Zukunft soll offen auffindbar und gastfreundlich sein. Ein Workshop mit Mitbestimmung zur Qualität des Aussenraums – mit Blick auf die Terrasse und die Zugänge.

Fokus 3: Gastronomie und Veranstaltungen

Samstag, 24. September 2022, 10 – 13.30 Uhr

mit Brunch-Tavolata

Das Kirchgemeindehaus der Zukunft ermöglicht vielfältige Veranstaltungen und ein nachhaltiges gastronomisches Angebot. Informationen zum Konzept der Esskultur. Ein Workshop zur Vermietungsstrategie sowie Formen der Kooperation.

Anmeldung für die Fokusthemen unter: ↗ Website Kirchgemeindehaus der Zukunft

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