Die Kirche Wipkingen wird umgenutzt – und bald zum Betreuungsraum für die benachbarte Schulanlage Waidhalde. Das bedingt einen Umbau: Deshalb schrieben die Stadt Zürich und die reformierte Kirchgemeinde einen Architekturwettbewerb aus. Nun steht das Gewinnerteam fest.
Zuerst war sie über hundert Jahre hinweg ein Gotteshaus, seit 2019 war hier die Klimajugend aktiv – und nun entsteht in der reformierten Kirche Wipkingen ein zukunftsweisendes Pionierprojekt: Ab Sommer 2026 sollen die Räumlichkeiten als Verpflegungs- und Betreuungsräume für die anliegende Schulanlage Waidhalde genutzt werden. «Eine Kirche darf auch einmal still sein», sagt Michael Hauser, Kirchenpfleger der reformierten Kirchgemeinde Zürich. «Es freut uns aber sehr, dass in der Kirche Wipkingen in Zukunft hunderte Schülerinnen und Schüler ein und aus gehen und die Erinnerung an den besonderen Ort ein Leben lang mitnehmen», so der Kirchenpfleger vom Ressort Immobilien, und er fügt an: «Zudem entspricht das Projekt unserem neuen Leitbild Immobilien in hohem Masse.»
Doch wie wird aus einer Kirche ein Schulgebäude? Diese Frage stelle sich auch die Stadt Zürich und schrieb vergangenes Jahr zusammen mit der reformierten Kirchgemeinde Zürich einen Architekturwettbewerb aus. Über die Ergebnisse informierten die Stadträte André Odermatt und Filippo Leutenegger gemeinsam mit der Kreisschul-Präsidentin Waidberg Gabriela Rothenfluh und Michael Hauser an einer Pressekonferenz am 8. März 2023. Den Wettbewerb für sich entschieden hat das Projekt des Architekturbüros Vécsey*Schmidt Architekt*innen in Zusammenarbeit mit der Anderegg Partner AG. Der Plan sieht vor, das Erdgeschoss der Kirche mit einer isolierten Decke zu überspannen und damit eine zusätzliche Ebene zu schaffen. In der umgebauten Kirche werden ein Mehrzweckraum, eine Bibliothek sowie Räume für die Verpflegung und Betreuung der Schülerinnen und Schüler Platz finden.
Der grosse Mehrzweckraum soll – geht es nach dem Stadtrat und Vorsteher des Hochbaudepartements Andre Odermatt – von der Schule und von der gesamten Öffentlichkeit genutzt werden: «Es ist ein sehr schönes und nachhaltiges Projekt», so Michael Hauser. Alle geplanten Umbauten sind reversibel und werden mit grosser Rücksicht auf den baulichen Charakter der Kirche ausgeführt. Die Umbauarbeiten werden voraussichtlich 2025 beginnen, sodass die Schule ihre dringend benötigten neuen Räumlichkeiten auf das Schuljahr 2026/2027 hin beziehen kann.
Ausgehend von Diplomarbeiten von Studierenden des Departements Architektur der ETH Zürich gehen die Referent:innen dieser Frage in einer öffentlichen Podiumsveranstaltung am 15. März 2023 in der Kirche St. Peter nach.
Weitere Informationen zur Podiumsveranstaltung ↗
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