Von Pfarrer Samuel Zahn

Weihnachten und Ostern, aber auch Schöpfungszeit und Ewigkeitssonntag - jede christliche Festzeit, jeder Feiertag ist für sich genommen gehaltvoll und vielschichtig wie ein Stück Torte. Dabei kann der Charakter wie beim Gedenken der Verstorbenen oder des Todes Jesu mal eher herb sein, mal eher süss wie an Weihnachten und Ostern.

Jedenfalls wird die Bedeutung der einzelnen Festtage besser verständlich, wenn sie auch als Gesamtheit wahrgenommen werden in ihren Bezügen, ihrem Zusammenspiel. So ähnlich wie ein Schokoladebuchstabe oder Marzipanmuster auf meinem Stück mehr Sinn ergibt, wenn ich auch den ganzen Kuchen mit einem Wort oder einer Anzahl Kerzen gesehen habe.

Die Geburt Jesu feiern wir, weil er durch sein Leben, Sterben und Auferstehen (Karfreitag und Ostern) Gottes Liebe offenbart. Der Advent bereitet uns auf dieses Fest der Ankunft vor und ist eine Einübung ins Warten. Und bevor mit dem ersten Advent das neue Kirchenjahr beginnt, machen wir uns bewusst, dass das Kreisen der Jahre eingebettet ist in die Ewigkeit, der wir auch unsere Verstorbenen anvertrauen dürfen. Und so weiter.

Wenn in den kommenden Monaten immer wieder Elemente des kirchlichen Jahreskreises bedacht werden, lohnt es sich im Blick zu haben, dass sie zusammen ein Ganzes ergeben, das vor Sinn geradezu überfliesst.