Für uns sind die Grenzen wieder weitgehend offen, aber für andere bleiben sie ein kaum unüberwindbares Hindernis. Ihnen widmet sich der Flüchtlingssonntag. Auch die reformierte Kirchgemeinde Zürich beteiligt sich mit mehreren Veranstaltungen. Eine Übersicht.
Die Lockerungen der Corona-Massnahmen traten gerade noch rechtzeitig in Kraft, um die unzähligen Aktionen rund um den diesjährigen Flüchtlingssonntag der Schweizer Kirchen zu ermöglichen. Am Samstag, dem 20. Juni, und am Sonntag, dem 21. Juni, werden in der ganzen Schweiz Veranstaltungen zu dem Thema durchgeführt werden, das mit der Wiederöffnung der Grenzen wieder sichtbarer wird: der europäischen Flüchtlingskrise.
Hunderttausende stecken in Europas Lagern fest: in Griechenland, der Türkei oder Libyen. Unzählige Flüchtende, die jedes Jahr nach Westeuropa zu gelangen versuchen, finden keinen Schutz bei uns – sondern den Tod im Meer. «Als Christinnen und Christen sind wir dazu verpflichtet, uns gegen diese unmenschliche Politik der Festung Europas zu wehren», sagt Verena Mühlethaler, Pfarrerin an der Citykirche Offener St. Jakob. Fast 40'000 Menschen sind seit 1993 beim Versuch, nach Europa zu gelangen, gestorben.
Sterben auf dem Mittelmeer stoppen!
Wie gravierend die Folgen der europäischen Grenzpolitik tatsächlich sind – und wie ihr entgegengetreten werden kann, das ist Thema einer Podiumsdiskussion am heutigee Mittwoch, dem 17. Juni. Pfarrerin Verena Mühlethaler wird mit Vertreterinnen und Vertretern von Politik und Zivilgesellschaft die aktuelle Situation auf den Fluchtrouten und politische Handlungsmöglichkeiten diskutieren. Mit dabei ist unter anderen die SP-Nationalrätin Mattea Meyer. Das Gespräch wird live auf Youtube übertragen; den Zuschauerinnen und Zuschauern ist es möglich, online ihre Fragen zu stellen und sich so an der Diskussion zu beteiligen.
Beim Namen nennen
Auch bei der Aktion am Samstag ist Beteiligung erwünscht. «Beim Namen nennen» wird in der ganzen Schweiz stattfinden; in Zürich, in der Wasserkirche. Von 10 Uhr bis 18 Uhr werden Freiwillige die Namen von verstorbenen Flüchtenden sowie einige wenige Sätze zu den Umständen ihres Todes vorlesen – und auf kleine Zettel schreiben. Diese Zettel werden dann rund um die Wasserkirche ausgestellt. Parallel dazu findet im Innern der Kirche ein «Briefe-Schreiben» statt: Möglichst viele Menschen sollen in an den Bundesrat adressierten Briefen ihren Unmut kundtun. «Wir wollen deutlich gegen die europäische Abwehrpolitik protestieren», sagt Verena Mühlethaler.
Den Abschluss der Aktivitäten der reformierten Kirchgemeinde Zürich rund um die Flüchtlingstage bildet ein ökumenischer Gottesdienst am Sonntag. Verantwortet wird er von Grossmünster-Pfarrer Christoph Sigrist, dem katholischen Theologen und Jesuiten Christoph Albrecht und wiederum Verena Mühlthaler. Hier bietet sich auch die Möglichkeit, die Protestbriefe abzugeben, sodass sie dann alle gemeinsam der Regierung übergeben werden können. Und sichtbar wird, wie viele Menschen mit der Politik der Abgrenzung tatsächlich nicht einverstanden sind.
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