CHRISTLICHE KULTUREN AUS ALLER WELT


Seit über zehn Jahren leistet das Zentrum für Migrationskirchen wertvolle Beiträge zum interkulturellen theologischen Dialog. Am 1. Advent wird wieder der traditionelle Gottesdienst gefeiert – mit dabei sind Christinnen und Christen evangelischer Traditionen, die aus anderen Ländern stammen.

Interkultureller Gottesdienst_570

Acht Kirchen mit evangelischem Hintergrund aus vier Kontinenten können zurzeit im Zentrum für Migrationskirchen bezahlbare Räume mieten. Adolfina Lucombo von der Eglise Evangélique Missionnaire International Zurich: «Für das Bibelstudium treffen wir uns unter der Woche, und am Sonntag feiern wir den Gottesdienst im Zentrum.» Für ihre Migrationskirche, deren knapp fünfzig Mitglieder aus verschiedenen afrikanischen Ländern stammen, sind die erschwinglichen Räumlichkeiten sehr wertvoll: «Unsere Ressourcen sind äusserst knapp, und wir versuchen, uns ein Gemeindeleben zu ermöglichen», sagt Adolfina Lucombo. «Sonntags ist es manchmal eine grosse Herausforderung, da alle Gemeinden einen Gottesdienst feiern möchten.» Dann müsse man gut kommunizieren und Kompromisse eingehen. Zumal viele der Migrationskirchen nach dem Gottesdienst ein Mittagessen veranstalten – am liebsten mit den Köstlichkeiten aus der Heimat.

Sonntags wird es manchmal eng

Myunghwan Kim, der Pfarrer der koreanischen reformierten Kirchgemeinde Hansomang, pflichtet ihr bei: «Manchmal wird es ziemlich eng, aber die kulturellen Unterschiede sind auch sehr bereichernd.» Die Migrationskirchen im Zentrum hätten eine gute Beziehung zueinander und man lerne, sich auch über Sprachbarrieren hinweg zu verständigen. Myunghwan Kim arbeitet Vollzeit für seine Kirchgemeinde, was bei den Migrationskirchen aus finanziellen Gründen eher selten ist. «Ich bin der einzige koreanische Pfarrer in der deutschsprachigen Schweiz, der als Pfarrer eine Aufenthaltserlaubnis bekam», so Myunghwan Kim. Sonntags predigt er in Zürich und in Bern – früher auch noch in Basel. «Viele unserer Mitglieder arbeiten temporär in der Schweiz. Bei ihrer Arbeit sprechen sie englisch, den Gottesdienst möchten sie auf Koreanisch feiern.»

«Wir setzen ein Zeichen für Gastfreundschaft und Integration»

Die Koordinationsstelle für Migrationskirchen wurde 2006 geschaffen – bereits 2007 zogen die ersten Migrationskirchen in das Kirchgemeindehaus Wipkingen ein. «Wir setzen ein Zeichen für Gastfreundschaft und Integration», sagt Dinah Hess, die Leiterin des Zentrums für Migrationskirchen. Laut der Pfarrerin ist die Stabilität, die man den Migrationskirchen im Zentrum ermöglicht, sehr wichtig: «So etablieren sich Strukturen, auf denen man den interkulturellen Dialog aufbauen kann.» Adolfina Lucombo möchte gern Angebote für Kinder und Jugendliche aufbauen, da diese neue Perspektiven mitbrächten: «Aber leider fehlen uns zurzeit die Ressourcen.»

Dinah Hess_165Das Zentrum für Migrationskirchen bietet neben den eigenen Räumlichkeiten und der Vermittlung von Räumen etwa auch Beratung im Aufbau, einen Deutschkurs für Frauen und finanzielle Unterstützung für das CAS interkulturelle Theologie und Migration der Universität Basel. «Der Theologiekurs ist auch für Mitarbeitende der reformierten Kirchgemeinde Zürich sehr interessant. Der theologische Dialog steht im Zentrum und es entstehen bereichernde Begegnungen», so Dinah Hess. Adolfina Lucombo hat den Kurs besucht und hat zu vielen Kommilitonen noch Kontakt: «Ich habe sehr viel gelernt und verschiedene Perspektiven kennengelernt.»

Dinah Hess wünscht sich, dass das Zentrum für Migrationskirchen in Zukunft vermehrt in die Kirchgemeindearbeit in Zürich einbezogen wird: «Wir kommen einerseits räumlich immer mehr an unsere Grenzen.» Zudem könne viel Neues und Bereicherndes entstehen, wenn man dem interkulturellen theologischen Austausch mehr Raum gebe.

Zentrum für Migrationskirchen

Gottesdienst zum 1. Advent
1. Dezember, 10.30 Uhr

Aktuell

ANMELDEN UND GEWINNEN!


Unter allen Neuabonnent:innen bei unserem monatlichen Newsletter verlosen wir bis 31. Mai zwei Übernachtungen im Tessin für zwei Personen.

17301

GOTTESDIENSTE AN FEIERTAGEN


Haben Sie Lust, an Auffahrt und Pfingsten einen Gottes­dienst zu be­suchen? Per Klick ge­langen Sie direkt zu allen Ver­an­stal­tungen rund um die beiden Feier­tage.

106.05.2024

OMG! HOFFNUNG IM ELEND!


In einer Welt, in der mehr als 10'000 Kinder täglich auf den Strassen von Kumasi überleben müssen, setzt Jayden mit seinem Schulprojekt ein Zeichen der Hoffnung.226408.05.2024

PIONIERFRAUEN ALS WEGWEISERINNEN


Die feministisch-theolo­gische Bewe­gung veränderte den Blick auf Frauen in der Bibel. Ein Genera­tionen­gespräch würdigte diese Pionier­zeit.

07.05.2024

KRAFT DES HERZENSGEBETS


Ein fünfteiliger Kurs führt in das Herzens­gebet ein und hilft, in einem bewegten Alltag bei sich selbst an­zu­kommen und das gött­liche Geheim­nis in sich zu ent­decken.

174302.05.2024

AUSSTELLUNG ZUM «HAUS DER DIAKONIE»


Eine neu eröffnete Ausstellung im Kirchgemeindehaus Wipkingen gibt Einblicke in das Projekt «Haus der Diakonie».30.04.2024

PODIUMSGESPRÄCH ZU ANTISEMITISMUS


Wann hört Meinungs­frei­heit auf und fängt Anti­semi­tismus an? Ein Podiums­gespräch mit Ver­treter:innen aus der Politik und Kirche geht dieser Frage am 14. Mai nach.

170526.04.2024

EINE FÜLLE AN CHÖREN


Gemeinsam singen macht glück­lich: Die refor­mierte Kirch­gemeinde Zürich bietet eine grosse Aus­wahl an Chören mit unter­schied­lichen Musik­stilen.

125.04.2024

Diese Website verwendet Cookies und speichert unter Umständen persönliche Daten zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.