Die Zürcher Disputationen am 29. Januar und 26. Oktober 1523 waren öffentliche Streitgespräche, die Zwingli führte – vorgeladen von der Zürcher Regierung. Gegen Zwingli waren Vorwürfe der Ketzerei erhoben worden. 2023 greifen Anlässe wie Tischgespräche und Debatten Aspekte der Disputationen von 1523 auf. Einen Überblick über alle Veranstaltungen der Kirchgemeinde Zürich im Rahmen der Disputation 2023 finden Sie hier.
Im Rahmen der Disputation 2023 treffen sich an vier Abenden Vertreterinnen und Vertreter aller Zürcher Kirchenkreise zu Gesprächen über Themen wie Gesellschaft, Glaube und Kultur.
Zehn Personen pro Kirchenkreis, die Hälfte davon Mitglieder der Kirchgemeinde, die andere Hälfte Mitarbeitende der Behörde oder des Pfarramts sitzen an einem Tisch und diskutieren: «Nur die Faust im Sack zu machen, reicht nicht. Alle können mitreden und mitdenken und es kommt auf jeden Einzelnen und jede Einzelne an», sagt der Grossmünster-Pfarrer Martin Rüsch, Gastgeber und Leiter der vier Tischgespräche. Diese finden im Rahmen der Zürcher Disputation 2023 an vier Abenden im Frühling und Frühsommer in der Wasserkirche statt.
Martin Rüsch sieht in den Tischgesprächen eine Weiterführung dessen, was früher etwa eine Kirchgemeindeversammlung sein konnte. Diskutiert wird zu den Themen «Kirche und Gesellschaft», «Kirche und Gemeinschaft», «Kirche und Glaube» und «Kirche und Kultur». Wie auch bei den drei öffentlichen Disputationsanlässen, die dieses Frühjahr im Grossmünster stattfinden, ist es das Ziel der Tischgespräche, den Geist der Disputation aufleben zu lassen. «Im Gegensatz zu den öffentlichen Disputationen gibt es bei den Tischgesprächen aber keine prominenten Gäste und keine Hauptfiguren. Auf dem Tisch stehen nur Brot, Wasser und Wein, alle begegnen sich auf Augenhöhe, die Atmosphäre ist eine andere.» Es sollen auf Grundlage der Diskussionen auch keine Thesen erschaffen werden, aus denen ein Programm destilliert wird, betont Rüsch: «In den letzten Jahren haben wir die Erfahrung gemacht, dass gerade dann interessante Diskussionen entstehen, wenn keine Erwartung an eine Weiterverwertung der Gespräche gestellt wird.»
Persönlich interessiert sich Pfarrer Rüsch vor allem für den Disput über Kirche und Gemeinschaft: «Wir haben in der Gesellschaft eine zunehmend individualisierte Grosswetterlage. Auf die Diskussion darüber, welche Rolle die Kirche dabei spielen könnte, in diese Situation hinein Gemeinschaft zu erschaffen und wie ihr das gelingen kann, freue ich mich sehr.»
30. März 23 Tischgespräch: «Kirche und Gesellschaft»
20. April 23 Tischgespräch: «Kirche und Gemeinschaft»
11. Mai 23 Tischgespräch: «Kirche und Glaube»
29. Juni 23 Tischgespräch: «Kirche und Kultur»
Alle Tischgespräche finden von 18–20 Uhr in der Wasserkirche statt.
Anmeldung: tischgespraeche@reformiert-zuerich.ch
Jeweils beschränkte Teilnehmerzahlen. Weitere Informationen zu den Anmeldungen unter www.wasserkirche.ch/kalender
Die Zürcher Disputationen am 29. Januar und 26. Oktober 1523 waren öffentliche Streitgespräche, die Zwingli führte – vorgeladen von der Zürcher Regierung. Gegen Zwingli waren Vorwürfe der Ketzerei erhoben worden. 2023 greifen Anlässe wie Tischgespräche und Debatten Aspekte der Disputationen von 1523 auf. Einen Überblick über alle Veranstaltungen der Kirchgemeinde Zürich im Rahmen der Disputation 2023 finden Sie hier.
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