GOTTESDIENST MIT «WAU»-EFFEKT


Ein­mal im Jahr geht es tierisch zu in der City­kirche Offener St. Jakob in Zürich, denn am Pfingst­sonn­tag werden bei einem Familien­gottes­dienst tradi­tio­nell Haus­tiere zum Segen ein­ge­laden.

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Gottes­dienst mit «Wau»-Effekt. © Anja Hürlimann



Seit über 15 Jahren heisst die refor­mierte Kirche am Stauffacher Men­schen mit ihren vier­beinigen Gefährten will­kommen. Ein Ange­bot, das nicht nur Tier­freund:innen aus Zürich, sondern auch aus dem Um­land, gerne an­nehmen. Für viele sei es ein festes Ritual, so Pfarrerin Verena Mühle­thaler, die die Feier dies­mal leitete. «Im Gottes­dienst segnen wir die Bezie­hung zwischen Mensch und Tier. Wir wollen dadurch Gott um seinen schützenden Geist bitten – und in Erinne­rung rufen, dass Tiere unsere Mit­geschöpfe sind, die eine eigene, beson­dere Würde haben», erklärt die Pfarrerin.

Lautstarke Freude im Kirchenraum

Dieses Mal waren aus­schliess­lich Hunde­halter:innen der Ein­ladung zum Tier­segnungs-Gottes­dienst ge­folgt. Und als hätten sie es so ver­ein­bart, stimmten die an­wesenden Fell­nasen gleich zu Beginn laut bellend in das erste Lied der Ge­meinde mit ein. Das wiederum brachte die Kinder zum Lachen; ein beson­ders herz­hafter Auf­takt, fröh­lich und heiter. Die kleinen Sänger:innen der Chöre Schul­haus Kern und aus dem Hortus-Projekt für Geflüch­tete be­glei­teten den Gottes­dienst mit Tier­liedern und trugen ihren Teil dazu bei, dass der Anlass beson­ders nah ans Herz der An­wesenden ging.

Nächstenliebe zum Mitgeschöpf wird ausgezeichnet

In ihrer Predigt er­innerte Pfarrerin Verena Mühle­thaler daran, dass Gott nach der Sint­flut nicht nur mit den Men­schen, sondern auch mit den Tieren einen Bund ge­schlossen habe. Die Würde der Tiere zu wahren, die eine eigene Da­seins­berech­tigung haben, sei daher ein wich­tiger Auf­trag an uns Menschen. Dieser Geist, der der Nächsten­liebe, die auch Tiere ein­schliesst, nimmt in der City­kirche Offener St. Jakob einen hohen Stellen­wert ein. Aus diesem Grund wurde sie im Rahmen des Tier­segnungs-Gottes­dienstes vom Verein «Arbeits­kreis Kirche und Tiere (AKUT)» als tier­freund­liche Kirche aus­ge­zeichnet. Dr. Eveline Schneider Kayasseh, Geschäfts­leiterin von AKUT, über­reichte Pfarrerin Verena Mühle­thaler das Zerti­fi­kat. Auch sie betonte, wie wichtig es sei, würde­voll mit den Tieren um­zu­gehen, denn die Stärke von uns allen messe sich am Wohl der Schwachen, zu denen auch die Mit­geschöpfe zählten. Ein Vor­bild sei hier die City­kirche.

Im An­schluss an die Predigt er­teilte Verena Mühle­thaler den Segen an die an­wesenden Hunde und ihre Be­glei­ter:innen. Selbst ein Hamster und einmal sogar zwei Woll­schweine an der Leine waren in früheren Jahren schon zum Segnen ge­kommen, so Verena Mühle­thaler mit einem Schmun­zeln. Egal welches Tier – die Besitzer:innen seien jedes Mal sehr er­füllt, wenn sie den Heim­weg an­treten. «Mein Tier bedeutet viel für mich. Man hat nicht alles in den eigenen Händen. Daher ist es schön, dass dieser Gottesdienst stattfindet», so Regula Walder, die mit ihrem Malti­poo Luis teil­nahm und wie alle anderen sehr dank­bar über die Segens­worte der Pfarrerin war.

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