
An Zürich schätzt der neue Pfarrer des Fraumünsters, Johannes Block, vor allem die Dankeskultur. Er selbst ist besonders dankbar dafür, nach Wittenberg erneut in einer Hochburg der Reformation predigen zu dürfen.
Die letzten rund anderthalb Jahre am Fraumünster seien «eine Zeit des Privilegs wunderbarer Gottesdienste, wunderbarer Kirchenmusik und dankbarer Menschen gewesen», sagt Johannes Block und fügt an: «Es war eine aufregende Zeit.»
Johannes Block ist im November 2021 als Nachfolger von Niklaus Peter als Pfarrer in die Zwinglistadt und ins Fraumünster gekommen — und das ausgerechnet aus Wittenberg, der Hochburg Luthers. «Das ist schon etwas sehr Besonderes, ich bin sehr dankbar, wieder in einer Stadt wirken zu können, in der die Bibel übersetzt wurde und ein Reformator gewirkt hat», sagt Johannes Block und schmunzelt: «Aber im Vergleich zu Wittenberg ist Zürich eine Grossstadt.»
Johannes Block wurde 1965 in Niedersachsen geboren, wo er in einem Pfarrhaus aufwuchs. Nach der Schulzeit studierte der breit interessierte junge Mann zuerst Jura, wechselte später aber auf Theologie. Einen Teil seines Studiums absolvierte Johannes Block in den 90er-Jahren in Zürich: «Ich kann mich gut daran erinnern, wie mich das Fraumünster schon damals faszinierte, aber ich hätte nie daran gedacht, dass ich hier jemals Pfarrer werden würde.»
Nach dem Studium, dem Vikariat und der Promotion an der Universität Heidelberg trat Johannes Block seine erste Pfarrstelle in Niedersachsen an. Später arbeitete er als Assistent an der Universität Leipzig und wurde im Fach Praktische Theologie habilitiert. 2011 trat Johannes Block die Position als Geschäftsführender Pfarrer an der Stadtkirche Wittenberg an, wo er 2017 das grosse Reformationsjubiläum mitorganisierte und miterlebte.
Seit Ende 2021 ist Johannes Block nun Pfarrer am Fraumünster. Freudig erzählt er von den Highlights seines bisherigen Schaffens in der Zwinglistadt: «Ich war Ehrengast am Sechseläuten, das hat mich sehr beeindruckt! In Erinnerung bleiben mir auch die Gottesdienste auf dem Münsterhof an Himmelfahrt.» Eine kulturelle Besonderheit sei für den Deutschen die Dankeskultur in der Schweiz gewesen: «Die Menschen sind sehr dankbar, sehr wertschätzend.» Ebenfalls habe es ihn überrascht, wie viele Gremien und Organisationsstufen es innerhalb der reformierten Kirchgemeinde in Zürich gebe. «Das ist ein Unterschied zu Wittenberg», sagt Johannes Block. «Aber ich finde es sehr spannend, mich hier hineinzudenken.»
Für die kommenden Jahre hat Johannes Block, der sich in seiner Freizeit gerne am Klavier versucht, Sport treibt und im Chor mitsingt, grosse Pläne: «Ich möchte als Pfarrer am Fraumünster zum einen die Bibel unter das Volk bringen – etwa durch die neue Installation ‹Worte an der Wand› im Fraumünster. Zum anderen möchte ich eine Art Reformation 2.0 vorantreiben, also eine Reformation, welche die Spiritualität im Alltagsleben der Menschen anregt jenseits der gegenwärtigen Angebots- und Betreuungskirche.»
Eine gute Gelegenheit hierfür bietet sich bereits im kommenden Jahr: «2024 ist ein wichtiges Datum für das Fraumünster: Wir feiern die Übergabe des Fraumünsterklosters an die Stadt Zürich und damit die friedliche Durchsetzung der Reformation vor 500 Jahren. Dieses Jubiläum zu planen und unter Einbezug der Stadtöffentlichkeit zu feiern, wird mein nächstes persönliches Highlight.»
Weitere Informationen zu Pfarrer Johannes Block und die Daten der kommenden Gottesdienste und Veranstaltungen:
↗ Website Fraumünster
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