
Im Mittelalter war St. Peter – die älteste Pfarrkirche der Stadt Zürich – das Zentrum einer Grosspfarrei. Das Landdiakonat St. Peter war Teil des Bistums von Konstanz und umfasste Ländereien von der Linthquelle bis zur Mündung der Limmat in die Aare. Diese Pfarrei wurde erstmals während der Reformation und dann bis 1882 auf den heutigen Umfang verkleinert.
Die Kirche steht in der Nähe des ehemaligen Römerkastells Lindenhof und reicht in ihren Anfängen in die Zeit der Römer zurück. König Ludwig der Deutsche (ein Enkel Karls des Grossen) schenkte sie 857 mit ihrem Umgelände seinen Töchtern Hildegard und Berta, den ersten Äbtissinnen des Fraumünsters, zur Begründung dieser Abtei. 1345 erwarb Rudolf Brun, Schöpfer der Zürcher Zunftverfassung und erster Bürgermeister Zürichs, Pflichten und Rechte an St. Peter. Rudolf Brun wurde 1360 im Chor der Kirche bestattet. Sein heutiges Grab befindet sich unter der Gedenktafel vor dem Turmaufgang.
Der erste reformierte Pfarrer war der Elsässer Leo Jud (1523 bis 1542). Er war ein Freund Zwinglis und arbeitete an der ersten Zürcher Bibelübersetzung. 1778 bis 1801 wirkte hier Johann Caspar Lavater (Schriftsteller, Physiognomiker und ein Freund des jungen Goethe) als Pfarrer. Sein Grabstein befindet sich an der Kirchenmauer, das Denkmal im Chor.
Die heutige Kirche hat vier Vorgängerbauten: Vorromanisch im 9. Jahrhundert – die Grundmauern sind unter dem heutigen Chor noch sichtbar –, frühromanisch im 10. Jahrhundert, spätromanisch etwa 1230 (Turm und Chor erhalten), spätgotisch um 1450.
Während der Reformation wurden 1523 im Zuge der gestalterischen Veränderungen die Altäre im St. Peter zerstört. 1705 entstand das heutige Kirchenschiff. Es ist ein barocker Emporensaal. Am 14. November 1706 fand die feierliche Einweihung der neuen barocken Kirche statt. Es war der erste protestantische Kirchenbau, der nach der Reformation in Zürich erstellt wurde.
Sommer & Winter | Mo-Fr 8.00 - 18.00 Uhr
Sa 10.00 - 16.00 Uhr
So 11.00 - 17.00 Uhr
Eintritt frei