Verschiedene kirchliche Liegenschaften erhalten in den nächsten Monaten eine Photovoltaikanlage. Im Einklang mit der Denkmalpflege achtet die Kirchgemeinde Zürich die Schöpfung und schont die Umwelt.
Viele der kirchlichen Liegenschaften sind denkmalgeschützt – dies erfordert ein umsichtiges Abwägen: Einerseits legt die Kirchgemeinde Zürich Wert darauf, die Integrität ihrer Bauten zu bewahren, andererseits möchte sie im Einklang mit dem ↗ Leitbild Immobilien handeln und einen Beitrag zu einer ressourcenschonenden Zukunft leisten. Aus diesem Grund hat die Kirchgemeinde vor Kurzem vier Baugesuche für die Montage von Photovoltaikanlagen bei den jeweiligen Kreisbüros eingereicht. Konkret handelt es sich um die Andreaskirche mit Kirchgemeindehaus und Pfarrhaus im Kirchenkreis drei, das Zentrum Paulus im Kirchenkreis sechs, das Kirchgemeindehaus Neumünster in der Seefeldstrasse im Kirchenkreis sieben acht sowie das Zentrum Altstetten im Kirchenkreis neun. Die Dächer dieser Liegenschaften werden in Zusammenarbeit mit der Plan-E AG und PEK Architekten AG in den kommenden Monaten sukzessive mit PV-Modulen ausgestattet. Die Gesamtproduktion der vier neuen Anlagen deckt den Energieverbrauch von circa 135 Haushalten mit 3'000 kWh Jahresverbrauch. Davon kann voraussichtlich etwas mehr als die Hälfte jeweils vor Ort verbraucht werden. Der Rest wird ins Verteilnetz des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (ewz) zurückgespeist und trägt damit zur Energiewende bei.
Doch warum gerade jene Liegenschaften? Dem Entscheid ging ein umsichtiges Evaluationsverfahren voraus. «So konnten wir jene Liegenschaften eruieren, bei denen eine Montage realistisch ist und gleichzeitig gute Erträge bringt», sagt Projektleiterin und Bauherrenvertreterin Silvia Braun. Dabei müssen viele Faktoren miteinbezogen werden – zum Beispiel, wie steil das Dach ist oder ob es auf die Süd- oder auf die Nordseite ausgerichtet ist. Auch Parameter wie Flachdach, Statik und Dachzustand mussten berücksichtig werden. Es sei nicht das Ziel, auf jedem Kirchendach PV-Module zu installieren. «Stattdessen möchten wir dort Akzente setzen, wo es möglich und wirkungsvoll ist», so Silvia Braun. Parallel zum Evaluationsverfahren sondierte man bei der Denkmalpflege der Stadt Zürich vor, wie die Chancen auf eine Bewilligung stehen. Diese schaute sich den Projektentwurf an und brachte gewisse Anliegen vor: zum Beispiel ein homogenes Erscheinungsbild, mehr Abstand zu den Dachrändern oder eine möglichst geringe Einsehbarkeit von der Strasse her. Aufgrund dieser Parameter mussten die verfügbaren Flächen zum Teil überarbeitet und reduziert werden.
Das Besondere an den vier Projekten ist, dass sie zusätzlich zu laufenden Bauvorhaben realisiert werden. Damit verdeutlicht die Kirchgemeinde, dass sie das Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele sehr ernst nimmt. Stehen bei Liegenschaften ohnehin Arbeiten im Bereich Fassade und Dach an, sind heute standardmässig Photovoltaikanlagen vorgesehen – so konnten auf dem Pfarrhaus Letten und den Wohnhäusern Fierzgasse 7 und 9 bereits PV-Anlagen in Betrieb genommen werden. Auch bei Neubauten wie zum Beispiel dem Haus der Diakonie, dem Mehrfamilienhaus am Sennhauserweg oder dem Zentrum Glaubten wird erneuerbare Energie schon selbstverständlich mitgedacht.
Und die Kirchgemeinde bleibt dran: Bis 2035 sollen die CO2-Emissionen auf Netto-Null gesenkt werden und der Anteil erneuerbarer Energie für Heizung und Allgemeinstrom auf 100 Prozent ausgebaut werden. Die Erzeugung von Strom durch Photovoltaikanlagen ist hier ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Ziels.
↗ Hier erfahren Sie mehr über die Nachhaltigkeitsziele der reformierten Kirchgemeinde Zürich
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