Ob im Detailhandel, am Kiosk oder im Hofladen: Die Bezahl-App Twint hat sich längst als beliebte Zahlmöglichkeit durchgesetzt. Auch in den Zürcher Kirchen kann man vielerorts mit dem Handy spenden.
Für viele Menschen ist die Bezahl-App aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken: Dank Twint erfolgt ein Zahlungsvorgang innerhalb weniger Sekunden mit dem Handy. Ein Augenschein im Offenen St. Jakob zeigt: Auf dem in dunklem Holz gehaltenen Kollektenkasten ist ein Kärtchen aufgestellt, darauf ist ein QR-Code aufgedruckt. «Die Möglichkeit der bargeldlosen Kollekte entspricht einem Bedürfnis», sagt Marius Hubacher, Bereichsleiter Finanzen der Geschäftsstelle.
Waren es im Februar noch wenige Franken, wurden im Juni bereits 500 Franken auf diese Art gespendet. Im Juli und August gingen die Beträge wieder leicht zurück, «in den Sommerferienmonaten sind die Kollekten jedoch generell tiefer», so Marius Hubacher. Auch in den Projekten der Streetchurch ist die Twint-Bezahlmethode fest verankert, zum Beispiel im Lunch Lab jeweils dienstags, donnerstags und freitags über Mittag. «Die App ersetzt bei uns vor allem die Kartenzahlungen», sagt Marcel Urech, Leiter Finanzen. Im Gottesdienst sind Bargeld und Twint-Kollekten in etwa ausgelichen. «Personen, die umfassend überzeugt von einem bestimmten Projekt sind und daher einen höheren Betrag spenden möchten, tun dies in der Regel via Twint-App, da heutzutage weniger Bargeld mitgeführt wird.»
Im Grossmünster setzt man nach dem Gottesdienst immer noch auf den geflochtenen Kollektenkorb, der von zwei Freiwilligen am Ausgang bereitgehalten wird. Sigrist Franco Gargiulo bedauert die fehlende bargeldlose Alternative, weil er immer wieder Menschen enttäuschen muss, die gern digital spenden würden. «Es gibt die pensionierten Damen, die jeden Sonntag ihr fein säuberlich gefaltetes Zwanzigernötchen in den Kollektenkorb legen.» Bei ihnen sei das Bedürfnis nach einer bargeldlosen Spendenmöglichkeit wohl eher gering. «Aber an einem Konfirmationssonntag haben wir viele Gäste bei uns, die gern spenden würden, aber kein Bargeld in der Hosentasche haben.» Das Handy hingegen schon – denn dieses haben heute wirklich praktisch alle dabei.
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