Wie es oft so geht. Man ist in Gedanken woanders, achtet nicht auf den Weg, und schon passiert es: Man stolpert über eine Unebenheit, einen Pflasterstein, der hervorsteht, oder eine Wurzel, die sich über den Weg geschoben hat. Im letzten Moment kann man sich auffangen…
Stolpern trifft einen völlig unerwartet. Das letzte Mal als ich gestolpert bin, endete das mit einem Bruch der Mittelhandknochen. Seither gebe ich Acht beim Gehen und konzentriere mich auf das, was vor meinen Füssen liegt. Stolpern ist mit einem Schreckmoment verbunden. Der ist heilsam und wichtig. In Zukunft werde ich die Augen offen halten, mich besser festhalten, mein Gleichgewicht trainieren, mich weniger ablenken lassen. Stolpern löst etwas aus. Ich werde mir einer Schwäche bewusst. Ich beurteile eine Situation neu. Ich mache mir über Alternativen Gedanken. Stolpern setzt etwas in Gang, macht aufmerksam auf Dinge, die ich ausgeblendet habe, hält Einsichten bereit und eröffnet einen neuen Blick.
In unserer neuen Kolumne «Worüber ich gestolpert bin» schreiben Autor:innen über persönliche Erlebnisse und Erkenntnisse in sogenannten Stolper-Situationen.
Für das Redaktionsteam Pfarrerin Hanna Kandal
Eine der wichtigsten Lektionen, die ich in 17 Jahren im Kantonsparlament gelernt habe, ist die, dass mehr richtig sein kann, als mir auf den ersten Blick scheint. Meist umgeben wir uns mit Menschen, mit denen wir Gemeinsames teilen: Den Glauben, die politische Überzeugung, eine Lebensform oder die Sympathie für einen Fussballclub. Da fühlen wir uns zu Hause. Kann ich im Privaten Andersdenkenden bequem ausweichen, ist man im Parlament gezwungen, sich damit auseinander zu setzen. Wer sich so auf zunächst Fremdes einlässt, entdeckt dahinter viele interessante Persönlichkeiten. Selbstverständlich muss ich nicht alles übernehmen. Ich muss nicht einmal alles verstehen. Aber die Vielfalt der Menschen scheint grossartig. Ähnlich verhält es sich mit unserem Zuhause in Zürich-Nord: Gerade an den Quartierfesten, die wir demnächst wieder feiern dürfen, sticht das vielfältige Vereinsleben ins Auge. An den Ständen und Festbeizen der Vereine zeigen sie uns ihre Anliegen und laden uns ein, teil zu nehmen. Dabei erwirtschaften sie nicht nur einen Zustupf in ihre Vereinskassen, sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag an unsere Gesellschaft: Je mehr wir aufeinander zugehen, uns einander sichtbar machen, auch gemeinsam Feste feiern, umso mehr festigt sich eine offene, vielfältige Gesellschaft, in der auch wir selber uns frei und sicher bewegen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen frohen Sommer und die Kraft, sich zu engagieren.
Roli Munz, Quartierbewohner
Wie es oft so geht. Man ist in Gedanken woanders, achtet nicht auf den Weg, und schon passiert es: Man stolpert über eine Unebenheit, einen Pflasterstein, der hervorsteht, oder eine Wurzel, die sich über den Weg geschoben hat. Im letzten Moment kann man sich auffangen…
Stolpern trifft einen völlig unerwartet. Das letzte Mal als ich gestolpert bin, endete das mit einem Bruch der Mittelhandknochen. Seither gebe ich Acht beim Gehen und konzentriere mich auf das, was vor meinen Füssen liegt. Stolpern ist mit einem Schreckmoment verbunden. Der ist heilsam und wichtig. In Zukunft werde ich die Augen offen halten, mich besser festhalten, mein Gleichgewicht trainieren, mich weniger ablenken lassen. Stolpern löst etwas aus. Ich werde mir einer Schwäche bewusst. Ich beurteile eine Situation neu. Ich mache mir über Alternativen Gedanken. Stolpern setzt etwas in Gang, macht aufmerksam auf Dinge, die ich ausgeblendet habe, hält Einsichten bereit und eröffnet einen neuen Blick.
In unserer neuen Kolumne «Worüber ich gestolpert bin» schreiben Autor:innen über persönliche Erlebnisse und Erkenntnisse in sogenannten Stolper-Situationen.
Für das Redaktionsteam Pfarrerin Hanna Kandal
Dr. Norbert Bischofberger
Redaktor und Moderator SRF
reformiert.lokal 11/22
Pannier Selvam, Stv. Werkstattleiter WERK.STATT.FLUCHT
reformiert.lokal 8/22
Bruno Reich, von 1992-2014 Organist in Oerlikon
reformiert.lokal 6/22