Spotlights greift wöchentlich verborgene und tabuisierte Themen aus dem Leben auf. Die Sozialarbeitenden Cynthia Honefeld aus dem Kirchenkreis zehn und Simon Brechbühler aus den Kirchenkreisen eins und zwölf sprechen in dieser neuen Podcast Reihe mit Gästen über brisante Themen – und geben damit Direktbetroffenen eine Stimme.
Die aktuelle Staffel zum Thema Einsamkeit startete am 9. März.
www.reflab.ch/category/podcasts/spotlights
Das RefLab ist eine Online-Community zu gesellschaftlichen Fragen, initiiert von der Zürcher Landeskirche. In seinem neusten Podcast «Spotlights» haben zwei Sozial- arbeitende der reformierten Kirchgemeinde den Mut, Menschen fern von Oberflächlichkeit zu begegnen. Cynthia Honefeld aus dem Kirchenkreis zehn und Simon Brechbühler, der sich in den Kirchenkreisen eins und zwölf engagiert, sprechen jeden Dienstag mit einem Gast über ein soziales Tabuthema. Vor dem Mikrofon sitzen dabei meist Direktbetroffene. «Wir laden Menschen ein, über ihre Erfahrungen zu berichten, und möchten damit die Komplexität von Themen mit sozialem Sprengstoff aufzeigen», erzählt Simon Brechbühler. In jeweils sechs Folgen wird das Hauptthema – in der ersten Staffel war es Gewalt im häuslichen Kontext – aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Sogar die Täterperspektive wurde dabei mit einbezogen. «Uns geht es aber nicht um Schlagzeilen, wir möchten niemanden blossstellen, sondern den Menschen Gehör verschaffen», so Simon Brechbühler weiter. «Spotlights» wird zwar im Hause RefLab mit professioneller Ausrüstung abgedreht – «aber inhaltlich konnte uns niemand so richtig sagen, wie man einen Social Podcast macht», erzählt der Initiant. Für ihn gehe es bei diesem neuen Format darum, Menschen für ein Thema zu sensibilisieren, Ressourcen zu stärken sowie Ideen und Kreativität zu bündeln.
Überwältigendes Echo. Beide Machende hat es zu Beginn auch Überwindung gekostet. Cynthia Honefeld ist vor drei Jahren aus Deutschland nach Zürich gezogen und hat selbst Berührungspunkte mit dem The- ma Einsamkeit – das Thema der nächsten Staffel. Die 30-Jährige hat in Expat-Foren einen sehr persönlich geschriebenen Aufruf gestartet und war überwältigt von den vielen Reaktionen. Seit die beiden im Herbst mit der Umsetzung des Projekts losgelegt haben, hat sich vor allem ein Eindruck verfestigt: Der Gesprächsbedarf der Menschen ist im Moment riesig.
Authentische Gäste – authentische Gastgeber*innen. Auch die Bereitschaft, persönliche und schmerzhafte Erfahrungen bei eingestelltem Mikrofon preiszugeben, sei erstaunlich hoch. Dies habe aber nichts mit einer Nabelschau zu tun – sondern mit ihrer eigenen authentischen Herangehensweise, vermuten die Hosts. «Wir machen uns beide auf so vielen Ebenen verletzlich – und man bekommt etwas zurück, wenn man etwas preisgibt», sind sie überzeugt.
Als ausgebildete Sozialdiakon*innen übernehmen die beiden Verantwortung für ihre Gäste und stehen ihnen vor, während und nach der Aufzeichnung mit Gesprächsangeboten zur Verfügung und können nötigenfalls auch an Fachpersonen weiter verweisen. Für Simon Brechbühler steht der partizipative Charakter des Projekts im Vordergrund. Daher sei es sehr erwünscht, dass die Zuhörenden direkt mit den Hosts in Kontakt treten, die bei Fragen und persönlichen Anliegen zur Verfügung stehen. Auch Cynthia Honefeld möchte nicht sich selbst oder den Podcast in den Mittelpunkt stellen, sondern die Menschen.
Für die Sozial arbeitenden geht die Be gleitung nach der abgedrehten Folge oft noch weiter. So hat Brechbühler bereits nach der ersten Staffel Kontakt mit von Gewalt betroffenen Menschen, die sich via Instagram mit ihm in Verbindung gesetzt haben. Brechbühler: «Die Menschen haben Fragen und freuen sich darüber, wenn sie ihre Geschichte jemandem erzählen können.» Für den 34-Jährigen ist klar, dass es in der Kirchgemeinde vermehrt Leute braucht, die eine Präsenz im digitalen Raum einnehmen – denn das Echo sei gross und die Rückmeldungen sehr authentisch.
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