
«Fasten your seatbelts» – so kennen wir es wahrscheinlich alle vom Flugzeug. Das englische «to fasten» lässt den ursprünglichen Sinn des deutschen Wortes «fasten» noch erkennen: festmachen, Halt gewinnen.
Die Fastenzeit, die für katholische (und orthodoxe) Christen mit dem Aschermittwoch beginnt, möchte eine Zeit sein, in der wir neuen Halt gewinnen und uns neu ausrichten nach dem, was wirklich wichtig ist zum Leben. 40 Tage stehen dafür zur Verfügung. 40 Tage: So lange war Jesus in der Wüste mit Fasten und Beten, bevor er sein öffentliches Wirken begann.
Eine Auszeit. Auch uns tut es gut, in der Routine oder auch in der Hektik des Alltags einzuhalten und eine Auszeit einzulegen. Das Angebot der Fastenzeit ist daher auch heute noch aktuell, vielleicht mehr denn je. Der Verzicht auf manches, was wir sonst selbstverständlich tun und konsumieren, hilft dabei.
Interessanterweise geht der Fastenzeit, die früher sehr rigoros gehandhabt wurde, eine geradezu diametral entgegen gesetzte Zeit voraus: die Fasnacht. Zeiten ausgelassener Lebensfreude gibt und gab es in allen Kulturen. Dass im Christentum die Fasnacht mit der Fastenzeit unmittel bar zusammenhängt, hat einen sehr ein fachen Grund: Kühlschränke gab es früher nicht, daher galt es vor der Zeit des Fastens, Vorräte an Fleisch, Fett (Fasnachts Chüechli!) oder Alkohol aufzubrauchen. Also gut biblisch: «Alles hat seine Zeit!», das Festen und das Fasten.
Pfr. Martin Burkart
Pfarrei Bruder Klaus
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