«NACHGEFRAGT BEI ...»


«Nachgefragt bei...» Ilona Voulgari

Ilona Voulgari, welches ist die genaue Stellenbezeichnung deiner Tätigkeit am Kirchenkreis eins?

Seit dem 1. August 2023 bin ich Dirigentin des AltstadtOrchesters.

 

Erinnerst du dich, wie es zu dieser Mitarbeit gekommen ist?

Ja, sehr gut sogar. Ich war auf der Suche nach einem Orchester, das ich leiten könnte; einem Ensemble, mit dem ich meine musikalischen Visionen teilen und gemeinsam an deren Umsetzung arbeiten kann. Es war schon seit meiner Kindheit mein innigster Wunsch, gemeinsam mit Menschen zu musizieren. So stiess ich auf die Ausschreibung und zögerte keine Sekunde, mich zu melden. Diese Entscheidung führte zu einer bereichernden Zusammenarbeit, die mir nun die Möglichkeit gibt, als Dirigentin mit einem wunderbaren Orchester zu arbeiten und gemeinsam Musik zu machen.

Welche verschiedenen Tätigkeitsfelder pflegst du in deiner Aufgabe?

Der erste Schritt in meiner Arbeit als Dirigentin ist immer die sorgfältige Auswahl des Konzertprogramms. Ich strebe danach, Werke zu finden, die nicht nur eine Herausforderung darstellen, sondern auch für die Fähigkeiten unserer Musiker:innen zugänglich sind.

Nach der Auswahl der Stücke widme ich mich der Beschaffung und Vorbereitung des Notenmaterials. Hier lege ich grossen Wert auf detaillierte Eintragungen wie Bogenführung, Dynamik, Artikulation, Phrasierung und Tempi. Eine präzise Vorarbeit in diesem Bereich erleichtert die anschliessende Probenarbeit erheblich.

Die Gestaltung der Proben erfordert nicht nur ein tiefes musikalisches Verständnis, sondern auch feines Geschick. Mein Ziel ist es stets, alle Spieler:innen motivierend auf die bevorstehenden Konzerte und Gottesdienste vorzubereiten, sodass sie bei den Aufführungen über sich hinauswachsen können.

Neben der musikalischen Vorbereitung umfasst meine Rolle auch organisatorische Aufgaben wie das Anfragen von Solist:innen, die Planung der Proben und die Abstimmung der musikalischen Gestaltung in den Gottesdiensten mit den Pfarrpersonen.

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Kannst du uns dein Ensemble näher vorstellen?

Wenn ich das Altstadtorchester näher vorstellen darf, spreche ich von einer wirklich aussergewöhnlichen Gemeinschaft. Das Erste, was mir und auch jedem neuen Mitglied auffällt, ist die besondere Atmosphäre innerhalb des Ensembles. Es herrscht eine freundliche Stimmung, in der sich jede und jeder herzlich willkommen fühlt. Dieses Gefühl des Willkommenseins und der gegenseitigen Unterstützung prägt das Zusammenleben im Orchester massgeblich.

Die Zusammenarbeit ist stets angenehm und von einer aufrichtigen Freundlichkeit durchzogen, selbst wenn wir uns mit schwierigen Stellen im Repertoire oder einem komplexen Programmablauf auseinandersetzen müssen. Doch ungeachtet der Herausforderungen finden wir immer wieder einen Weg, diese gemeinsam und harmonisch zu bewältigen. In dieser wunderbaren Gemeinschaft macht es einfach Freude, schöne Musik zu spielen.

Wie bist du als Kind oder Jugendliche überhaupt zur Orchestermusik und zum Dirigieren gekommen?

Mein Weg zur Orchestermusik und letztendlich zum Dirigieren begann schon sehr früh, genau genommen mit dem ersten Bogenstrich auf der Geige. Das Zusammenspiel in einem Orchester faszinierte mich von Anfang an, es war ein Wunsch, der mich durch meine gesamte musikalische Entwicklung begleitete. Orchestermusik, in all ihren Facetten, hat mich immer wieder aufs Neue begeistert und inspiriert.

Die Frage, wie ich zum Dirigieren kam, entstand eigentlich direkt aus meiner Erfahrung als Orchestermusikerin. Mich faszinierte stets das „Geheimnis“ der Dirigentenrolle. Was macht einen Dirigenten aus, wie erreicht er, dass das Orchester genau so klingt, wie es soll? Diese Neugier begleitete mich schon als Schülerin und Studentin, wenn ich die Dirigenten beobachtete und mich fragte, wie sie ihr tiefes Verständnis für die Musik gewinnen und dieses mit dem Orchester teilen.

Meine eigene Suche nach Antworten auf diese Fragen führte mich dazu, mich selbst mit dem Dirigieren zu beschäftigen. Ich wollte verstehen, sehen und fühlen, was ein Dirigent fühlt, und herausfinden, wie ich meine eigene musikalische Interpretation in die Praxis umsetzen kann. Schon meine erste Erfahrung in dieser Rolle als Schülerin zeigte mir, dass das Forschen und Entdecken in der Musik, das auch Teil der Aufgabe eines Dirigenten ist, mich inspiriert.

Welches sind für dich besondere Herausforderungen in deiner Tätigkeit?

Eine der Herausforderungen ist die Balance, die ich in den Proben finden muss: Ich habe das starke Bedürfnis, vieles zu vermitteln, zu ändern und zu korrigieren, was mich manchmal dazu bringt, zu schnell zu sprechen. Es ist eine Kunst, das richtige Mass an Informationen und Anweisungen zu finden, ohne die Musiker zu überfordern.

Darüber hinaus ist es eine meiner Aufgaben, für jeden einzelnen da zu sein, auch für diejenigen mit spezifischen Bedürfnissen oder Herausforderungen beim Beherrschen ihres Instruments. Dies erfordert ein hohes Mass an Einfühlungsvermögen und Flexibilität, insbesondere wenn man ein Laien-Ensemble leitet. Wobei ich den Begriff „Laienorchester“ ungern verwende, da es die aussergewöhnliche Leistung und das Engagement der erwachsenen Musiker, mit denen ich arbeite, nicht vollständig würdigt.

Worauf freust du dich ganz besonders?

Auf jede nächste Probe und natürlich auf das nächste Konzert.

Predigerkirche
Sonntag 30. Juni, 17 Uhr: Sommerkonzert des AltstadtOrchesters.

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