KATECHETIK, WAS IST DAS EIGENTLICH?


Die Religionspädagogin Martina Ilg ist seit 2015 als Katechetin bei den Altstadtkirchen tätig; zuvor war sie ab 2008 in derselben Funktion in Zürich Hottingen. Im Kurzinterview berichtet sie aus ihrem Alltag, von ihrem Auftrag und spricht davon, was ihr wichtig und ein Anliegen ist

Martina Ilg, Katechetin ist kein alltäglicher Beruf. Worin bestehen die hauptsächlichen Aufgaben in deiner Arbeit als Religionspädagogin bei den Zürcher Altstadtkirchen?
Als Katechetin im eigentlichen Sinn gehört der religionspädagogische Unterricht auf der Unter- und Mittelstufe zu meiner Hauptaufgabe. Es geht dabei um das Unterrichten im reformierten Glauben, also die Ausübung und das Erleben des Glaubens im Unterricht. Die Kinder lernen also beispielsweise nicht nur einfach die Geschichte von David und Goliath kennen, sondern sie bekommen zusätzlich bei mir die Gelegenheit, unter anderem darüber zu philosophieren, was sie selbst stark macht und ob ihnen der Glaube an Gott Selbstvertrauen schenkt oder nicht.

Was ist dir in deiner Arbeit besonders wichtig?
Dass sich die Kinder und Familien wohl fühlen und viele schöne Erlebnisse und Erinnerungen mit der Kirche verbinden. Alle sollen sich willkommen fühlen, auch diejenigen, die (im Moment oder gar) nicht an Gott glauben.

Was liebst du an deiner Tätigkeit ganz besonders?
Hier in den Altstadtkirchen habe ich das grosse Glück, neben dem kirchlichen Unterricht zusätzlich weitere Angebote für Kinder und Familien anbieten zu können. Das macht meine Arbeit unglaublich spannend, kreativ und vielseitig.


Welchen Auftrag nimmt die Kirche mit der Katechetik gegenüber Kindern und Jugendlichen wahr?
In der Schule wird den Kindern zwar das Wissen über sämtliche Religionen vermittelt, auch über das Christentum, aber es fehlt die Ausübung des christlichen Glaubens. Diese geschieht im kirchlichen Unterricht, indem die Kinder gemeinsam beten, Gottesdienste mitgestalten, christliche Lieder singen, im Weihnachtsspiel mitwirken, über biblische Geschichten philosophieren und, und, und…. So erhofft sich die Kirche, dass die Kinder in ihrem Glauben gefestigt und gestärkt werden und sich der Kirche auch als Erwachsene verbunden fühlen.


Den Bereich Katechetik hast du in den letzten Jahren laufend weiterentwickelt. Welches sind die hauptsächlichen, wiederkehrenden Angebote?
Neben dem Religionsunterricht für die 2. bis 5. Klässler gibt es jeden Mittwoch das «Eltern-Kind-Singen», einmal im Monat das «Fiire mit de Chind», den «Mini-Gottesdienst» und die «Kinderhüeti» sowie dreimal jährlich die «Gschichte Chischte». Das «Eltern-Kind-Singen» und die «Gschichte Chischte» sind Angebote, die auch Familien ansprechen, welche der Kirche etwas weniger nahestehen. Beide Angebote erfreuen sich grosser Beliebtheit mit rund 40 bis 50 Kindern und Erwachsenen pro Anlass. An diesen Anlässen komme ich mit vielen Familien in Kontakt und kann sie teilweise dazu ermuntern, auch einmal an einem gottesdienstähnlichen Angebot wie das «Fiire» oder der «Mini-Gottesdienst» teilzunehmen. Diese Angebote sollen zeigen, wie vielfältig die Kirche und ihre Angebote sind und dass alle willkommen sind.

Gibt es Angebote in diesem Jahr, auf die du im Speziellen aufmerksam machen möchtest?
Auch dieses Jahr gibt es ein Weihnachtsspiel, bei welchem alle – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – mitwirken können. Während letztes Jahr in der Predigerkirche das Weihnachts-Singspiel «Di allereerscht Wienacht» von Andrew Bond aufgeführt wurde, begleiten in diesem Jahr im Grossmünster altbekannte Lieder aus dem Kirchengesangbuch wie «Vom Himmel hoch» oder «Maria durch ein’ Dornwald ging» das Spiel der kleineren und grösseren Kinder.

 






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Welches sind die weiteren Pläne für die kommenden Monate und Jahre?
2025 ist endlich wieder einmal die Aufführung des bekannten Krippenspiels «D’ Zäller Wiehnacht» geplant. Bereits jetzt sind die Vorbereitungen dazu in vollem Gange.


Bei allen schönen Begegnungen und Erfahrungen: Welches Erlebnis ist dir in besonders guter Erinnerung geblieben?
Eine Mutter, welche mit ihrem Kind regelmässig das «Eltern-Kind-Singen» besucht, hat in der Kita ihres Kindes so sehr von den Stunden bei mir geschwärmt, dass die Kita-Leiterin mich angefragt hat, ob ich in der Kita regelmässig einmal wöchentlich auf den Gruppen mit den Kindern und Betreuer:innen singen mag. Das mache ich natürlich mit Freude.



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Martina Ilg
Ilg Martina
Spiegelhofstrasse 38
8032 Zürich
E-Mail
044 261 84 61
Katechetin /
Religionspädagogik

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