Die Wasserkirche


Die Wasserkirche ist eine evangelisch-reformierte Kirche am rechten Ufer der Limmat in der Zürcher Altstadt.
 

Geschichte der Wasserkirche

Die Wasserkirche ist der Ort, wo im Mittelalter die Hinrichtungsstätte der Stadtheiligen Felix und Regula verehrt wurde. 1940/41 fanden hier archäologische Ausgrabungen statt, die seither besichtigt werden können. Sie geben neben einem Blick auf den Märtyrerstein einen Eindruck von der reichen Geschichte dieses einzigartigen Ortes.

 


Die Stadtheiligen Felix und Regula

Gemäss Überlieferung waren die Geschwister Felix und Regula Angehörige der Thebäischen Legion, einer römischen Militäreinheit aus dem ägyptischen Theben. Diese im Wallis unter dem Anführer Mauritius stehende Legion habe sich um 300 n. Chr. geweigert, an Christenverfolgungen teilzunehmen, worauf 6600 Soldaten den Märtyrertod erlitten. Felix und Regula seien entkommen und bis nach Turicum, dem römischen Zürich, gelangt, wo auch sie den Märtyrertod erlitten.

Der Legende nach nahmen die Getöteten ihre abgeschlagenen Häupter und schritten hügelan bis zum Ort, wo sie bestattet werden wollten. Über dieser Stelle sei später das Grossmünster errichtet worden. Im 13. Jahrhundert wurde die Legende durch den ‘Diener’ Exuperantius ausgeschmückt, der sich nun zum ‘vornehmen’ Geschwisterpaar Felix und Regula gesellte. Mit der 1524 einsetzenden Reformation endete auch die Verehrung der Stadtheiligen. Ihre Reliquien befinden sich heute in der Dorfkirche von Andermatt.

  


Bürgerbibliothek als Mittelpunkt zürcherischer Gelehrsamkeit

1632 wurde in der Wasserkirche die erste öffentliche Bibliothek eingerichtet, von der noch heute das reiche Portal von 1639 im Inneren der Wasserkirche zeugt. 1717 wurde der Innenraum barock umgestaltet. Diese Bibliotheca civica insulae Tigurinae – die Bürger- oder Stadtbibliothek – wurde zum Mittelpunkt der zürcherischen Gelehrsamkeit. Zu dieser Anlage gehörte auch das angebaute Helmhaus, das 1791/93 in seiner heutigen Gestalt errichtet wurde.

 


Reformierte Kirche und Augusto Giacomettis Glasfenster

Am 28. Juni 1914 wurde durch Volksabstimmung die Gründung der Zentralbibliothek bewilligt, in deren Neubau 1917 auch die Bürgerbibliothek überführt wurde. 1940/41 entfernte man die barocken Einbauten aus der leer stehenden Wasserkirche und baute sie in einen Kirchenraum um.

Hauptschmuck wurden neben dem spätgotischen Netzgewölbe die 1942 von Augusto Giacometti gestalteten farbigen Chorfenster. Diese zeigen im Mittelfenster das Leben Christi, in den beiden seitlichen Fenstern den Lebenslauf eines gewöhnlichen zeitgenössischen Mannes. Ausgeführt wurden sie vom St. Galler Glasmaler Ludwig Jaeger. Mehr Infos zu den Kirchenfenstern.

Quelle: Stadtarchäologie Zürich


Die Wasserkirche heute

Seit 2019 wird der Gedanke des Marktplatzes und der Plattform wieder aufgegriffen und die Wasserkirche als Labor für kulturelle, soziale und sozialpolitische Inhalte mit unterschiedlichen Partner:innen belebt. Ausserdem kann sie nach wie vor für Fremdveranstaltungen gemietet werden. Weitere Informationen zur Vermietung der Wasserkirche finden Sie hier

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Zürcher Legenden

Hören Sie sich hier die ältesten bekannten Fassungen der Gründungslegenden der Stadt Zürich an. Sie erzählen von den Stadtheiligen Felix und Regula, von Karl dem Grossen, von König Ludwig und seinen Töchtern sowie von den Ursprüngen des Grossmünsters, der Wasserkirche und des Fraumünsters.

 

Nächste Veranstaltungen in der Wasserkirche

 

FR 07.06.  11:00 -
SO 14.07.24 18:00
Wasserkirche, Limmatquai 29, 8001 Zürich, Lageplan

Jonathan Meese

«Dracula’s Liebe Mutterz: Böse Leiche?!?»

Der Ausnahmekünstler Jonathan Meese kehrt nach fünfundzwanzig Jahren für seine zweite Einzelausstellung in der Schweiz in die Wasserkirche zurück. Ein Projekt der Tichy Ocean Foundation und der Wasserkirche Zürich. Bis 14. Juli.

SA 10.08.24
11:30 – 12:15
Wasserkirche, Limmatquai 29, 8001 Zürich, Lageplan

Raver Gottesdienst

Bereits zum dritten Mal lädt der Freundeskreis Grossmünster zu einem interreligiösen Gottesdienst ein. Die Feier leitet, zusammen mit Geistlichen anderer Religionen, Pfarrer Johannes Block vom Fraumünster.

MO 09.09.24
16:30 – 17:30

Vom Lindenhof zur Wasserkirche

Einladung zum Gebet und Zeichen der Einheit in Zürich

Details zur Veranstaltung erfahren Sie direkt bei der veranstaltenden Organisation unter: 079 668 93 35

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