Der geplante Umbau vom St. Peter bringt einiges ins Rollen: Die Sanierung selbst wird die Kirchenräume flexibler für verschiedene Bedürfnisse machen. Unter dem Motto «Auf zu neuen Räumen!» erkunden St.-Peter-Pfarrerin Cornelia Camichel und ihr Team neue Begegnungsräume während der Umbauzeit – und schöpfen so ungenutztes Potenzial für die Zukunft.
«Wir mussten uns grundsätzlich fragen, mit wem wir als Kirche eigentlich sprechen – und was die Bedürfnisse dieser Personen und Gemeinschaften sind», sagt Cornelia Camichel. Die Pfarrerin am St. Peter ist sehr neugierig auf die Zeit, wenn der St. Peter renoviert wird; denn dann kommt das Projekt «Auf zu neuen Räumen!» gänzlich ins Rollen. Die Kirche selbst wird von Juli 2024 bis Oktober 2025 geschlossen (mit Ausnahme von November und Dezember 2024). Der lauschige Vorplatz der berühmten Altstadtkirche verschwindet hinter einer Baustellenwand. Dann wird sich der bunte Strauss an Gemeinschaften, die mit dem St. Peter verbunden sind, an neuen Orten entfalten können: «Vom analogen Austausch auf dem schwarzen Brett mit Kreide bis zu Online-Videobotschaften: Wir strecken unsere Fühler aus, bieten Platz und lernen uns als Gemeinschaften rund um den St. Peter neu kennen», sagt die Pfarrerin Cornelia Camichel: «Wer weiss, was für neue Wege sich dadurch für die Zukunft unserer Kirche erschliessen lassen.»
Das Projekt «Auf zu neuen Räumen!» gründet in der Projektarbeit der Quereinstiegsstudentin der Theologie Susanne Amsler: «Für mein Gemeindeprojekt wollte ich mich auf digitale Räume konzentrieren, denn diese bieten bei der Gemeindeentwicklung in der Kirche viel Potenzial.» Cornelia Camichel ist die Mentorin der Theologiestudentin. Schnell war klar: Hier haben sich zwei zur richtigen Zeit gefunden. Susanne Amsler erfasste im Rahmen ihrer Studienarbeit eine Sozialraumanalyse zu den mit dem St. Peter verbundenen Gemeinschaften: «In einer pluralisierten Gesellschaft wie der unseren muss für ein solches Projekt abgesteckt werden, welche Gemeinschaften überhaupt angesprochen werden – und wie möglichst niederschwellige Angebote für ebendiese aussehen könnten.» Damit die Gemeinschaften sichtbar und hörbar werden und sie sich bei Interesse vernetzen können, werden ab Juli 2024 kurze Videos auf der Website der Altstadtkirchen hochgeladen: Dort werden die Gemeinschaften und Interessengruppen vorgestellt und können direkt kontaktiert werden. «Die Bandbreite hat mich definitiv überrascht, auch wenn ich mir des grossen Einzugsgebiets des St. Peter bewusst bin», so die Theologiestudentin Susanne Amsler: «Neben Kirchenmitgliedern, Konzertbesucher:innen und einer Zen-Meditationsgruppe – also Gemeinschaften, die man erwarten würde –, sind beispielsweise auch die Stadtpolizei oder Zürcher Zünfte regelmässig im St. Peter zu Gast.» Cornelia Camichel: «Ich bin sehr selten mehr als zehn Minuten allein in der Kirche: Hier begegnen sich die unterschiedlichsten Menschen.»
Auf der Website des St. Peter wird allgemein viel los sein, sobald das Kirchenschiff hinter dem Gerüst verschwindet: Neben den Kurzvideos der Gemeinschaften rund um den St. Peter gibt es auch regelmässig News zur Renovation und Informationen zu den kirchlichen Aktivitäten. Für die Zeit des Umbaus sind zudem diverse analoge Projekte geplant, die laut Pfarrerin Cornelia Camichel gern auch langfristig Fuss fassen dürfen: «Für die Gottesdienste beispielsweise wurden wir von verschiedenen Kirchenkreisen eingeladen – also reisen wir mitsamt Organistin in andere Kirchen, wo wir als Gäste willkommen sind oder wir die Gottesdienste gemeinsam mit der Pfarrperson vor Ort durchführen. Ich bin gespannt, was für Synergien sich daraus ergeben.» Auch rund um die Baustelle wird nicht nur Baulärm ertönen: «Wir sind in Kontakt mit dem angrenzenden Gewerbe für Veranstaltungen auf dem Vorplatz der Baustelle. Die Baustellenwand wird künstlerisch bespielt und als Anschlagbrett fungieren: Ideen sind willkommen!»
Die Renovation des St. Peter ist eine von vielen in den Altstadtkirchen, die den Gebäudeerhalt auch längerfristig sicherstellen; beispielsweise indem das Dach und der Innenraum saniert werden. «Bei der Planung des Umbaus war uns auch die Nutzung des Kirchenraums selbst wichtig: Er wird flexibler einsetzbar und unterschiedlichen Gemeinschaften als Begegnungsort dienen», so die Pfarrerin. Nach dem Umbau können in der barrierefreien Kirche neu etwa die Stühle leicht entfernt werden, wodurch sie zu einer anderen Art des Feierns inspiriert, die Stufen auf der Empore werden entfernt und eine kleine Kaffeeküche lädt zum Verweilen ein, und ein neuer Lastenlift sorgt für effizientere Abläufe. «Wichtig ist mir dabei, dass der St. Peter nicht zu einem beliebigen Raum wird: Es wird kein mietbarer privater Partyraum!», sagt Cornelia Camichel: «Wir schaffen einen flexiblen, modernen kirchlichen Rahmen für Begegnung und Dialog – hin zu einer offenen Kirche in ganz verschiedenen neuen Räumen.»
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