Am 1. März 2020 erhält der Pfarrkonvent der reformierte Kirchgemeinde Zürich einen neuen Vorsitzenden: Matthias Reuter, Pfarrer im Kirchenkreis zehn, übernimmt diese verantwortungsvolle Aufgabe von Leo Suter, Pfarrer im Kirchenkreis sieben acht, der wohlverdient in Pension geht. Konvent kommt von lateinisch «convenire», zusammenkommen.
Warum und wofür kommen die Pfarrerinnen und Pfarrer eines Pfarrkonvents also zusammen?
Leo Suter: 30 Jahre für die Zürcher Kirche
Der abtretende Vorsitzende Leo Suter war dreissig Jahre in der Zürcher Kirche tätig. Knapp zwanzig Jahre davon im Pfarramt am Neumünster und seit 2019 im Kirchenkreis sieben acht. In diesen Jahren hat er Gottesdienste im Neumünster und in den Altersheimen und -zentren gefeiert, Konfirmandinnen und Konfirmanden unterrichtet und war Begleiter für viele Menschen in der Seelsorge. In der Erwachsenbildung waren ethisch-gesellschaftliche Themen sein Schwerpunkt und die Kulturreisen nach Osteuropa. Er war in der Pfarrerausbildung tätig und führte Vikarinnen und Vikare in den Pfarrberuf ein. Er hat in der Reform der Stadtzürcher Kirchgemeinden mitgearbeitet. Als Vorsitzender des Pfarrkonvents vertrat er seit 2018 das Pfarramt in der Kirchenpflege der neuen Kirchgemeinde Zürich.
Herr Pfarrer Suter, mit welchem Gefühl gehen Sie in den Ruhestand?
Mit einem guten. Meine Aufgabe in den letzten drei Jahren war, das Pfarramt in die neue Kirchgemeinde Zürich zu integrieren und der Zusammenarbeit der Kirchpflege mit dem Pfarramt, der Zuordnung, eine gute Form zu geben. Am Aufbau der neuen Kirchgemeinde mitwirken zu können, war eine tolle Herausforderung zum Abschluss meiner Pfarramtszeit.
Woran erinnern Sie sich mit einem Schmunzeln, wenn Sie an die dreissig Jahre Pfarrertätigkeit denken?
Wir bemühen uns ununterbrochen, die Kirche neu zu erfinden. Nach dreissig Jahren im Pfarramt merkt man aber auch, dass das Besondere der Kirche nicht das Neuerfinden ist, sondern die Botschaft des Evangeliums. Da sieht manchmal das von uns Neuerfundene gleich wieder alt aus.
Was werden Sie nicht so sehr vermissen?
Dauernd unter dem Druck zu stehen und an vielen verschiedenen Aufgaben gleichzeitig zu arbeiten. Die ganz normale Gemeindearbeit und die Struktur- und Leitungsaufgaben unter einen Hut zu bringen, war anstrengend – und gleichzeitig war klar, dass das eine von dem anderen nicht getrennt werden darf.
Welchen Tipp geben Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg?
Immer wieder die richtigen Fragen stellen und der theologischen Reflexion überall Raum geben. Die reformierte Kirche ist auf Theologie angewiesen, denn sie ist weder ein staatliches Gemeinwesen noch ein marktorientiertes Unternehmen. Die Kirche ist gegründet im Wort Gottes; ihre Form, ihr Handeln und ihr Reden orientieren sich an diesem.
Matthias Reuter: Wer ist der neue Vorsitzende?
Im Herbst 1994 hat Matthias Reuter in der Kirchgemeinde Höngg begonnen, als Pfarrer zu arbeiten. Dort ist er über all die Jahre geblieben, mit wechselnden Pensen, mit vielen Veränderungen im Team, in der
Gemeinde, im ganzen Umfeld. Aus Höngg wurde ein Teil des Kirchenkreises zehn und damit Teil der Kirchgemeinde Zürich.
Herr Pfarrer Reuter, Sie übernehmen den Vorsitz des Pfarrkonvents: Was hat Sie dazu motiviert?
Den Pfarrberuf kenne ich nun 26 Jahre. Der Vorsitz stellt mich vor völlig neue Aufgaben und in neue Verantwortungen, die mich herausfordern. Es ist nicht einfach «mehr vom Gleichen», sondern neu, anders, fast ein kleiner Berufswechsel, auch wenn ich Pfarrer bleibe. Dann aber auch die Überzeugung, das kann ich, dafür bin ich auch gut mit den wichtigen Gremien der Landeskirche vernetzt. Für diese Aufgaben habe ich in der Synode u.a. als Fraktionspräsident und Kommissionspräsident, als Leiter des Höngger Pfarr- und Gemeindekonvents, als mehrfaches Vorstandsmitglied viele Erfahrungen sammeln können.
Was möchten Sie erreichen in Ihrer Funktion als Vorsitzender?
Zusammen mit den drei anderen Delegierten aus dem städtischen Pfarrkonvent vertrete ich das Pfarramt und seine von der Kirchenordnung gewollte Sonderstellung (Zuordnung!) gegenüber der Kirchenpflege, der Geschäftsstelle, den Betriebsleitungen und Kirchenkreiskommissionen. Dazu möchte ich weiterführen und weiterentwickeln, was Leo Suter, der diese Funktion erst aufbauen musste, erreicht hat.
Was bedeutet Ihnen der Pfarrberuf?
Es ist der schönste Beruf!
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