Nach dem Zweiten Weltkrieg ist im Burgund in der Gemeinde Taizé eine ökumenische Gemeinschaft entstanden. Jedes Jahr pilgern Zehntausende junge Menschen aus aller Welt zum gemeinsamen Singen und Beten dorthin. Und sie tragen den Geist von Taizé zurück in ihre Heimat. Vielerorts – auch in Zürich – hat sich daraus die Veranstaltung Nacht der Lichter etabliert, wo nach Taizé-Tradition im Kerzenmeer konfessionsübergreifend gesungen und gebetet wird.
«Ich bin immer wieder beeindruckt, dass so viele junge Menschen so friedlich zusammenfinden und gemeinsam eine Stunde erleben», sagt Martin Rüsch, Pfarrer am Grossmünster. Er spricht von der Nacht der Lichter, einer ökumenischen Veranstaltung, die in Zürich jedes Jahr im November im Grossmünster stattfindet. Der diesjährige Anlass am 16. November verspricht einen «Abend mit Gesängen, Gebet und Gedanken aus Taizé».
Seit rund achtzig Jahren strahlt Taizé vor allem durch seine Lieder in die Welt hinaus. Jährlich pilgern Zehntausende meist jüngere Menschen dorthin. Dreimal täglich rufen die Glocken zum meditativen Gebet in die Versöhnungskirche. Jugendliche aus den verschiedensten Ländern der Erde beten und singen zusammen mit den Brüdern der Gemeinschaft (Communauté). Diese stammen aus den unterschiedlichsten christlichen Kirchen, Gemeinschaften und Kulturen. Viele der Taizé-Pilger gründen nach der Rückkehr in ihre Heimat eine eigene Taizé-Gruppe vor Ort. So ist das auch in Zürich und an anderen Orten im Kanton geschehen.
Die Zürcher Nacht der Lichter wurde von der reformierten Fachstelle Kirche und Jugend und der katholischen Jugendseelsorge Zürich in Zusammenarbeit mit der Kryptagruppe und dem Grossmünster ins Leben gerufen.
Nach dem Vorbild der Taizé-Gemeinschaft treffen sich Mitte November mehrere Hundert Jugendliche verschiedener Konfessionen aus der Umgebung zum friedlichen, meditativen Feiern im Kerzenschein. Unter dem Jahr bereiten sich eine Instrumentalgruppe und eine liturgische Gruppe auf den Anlass vor.
Pfarrer Martin Rüsch betont, wie sehr es ihn freue, dass es unter den Jugendlichen keine konfessionellen Querelen gebe: «Die Freude am gemeinsamen Erleben dieser ökumenischen Feier steht im Mittelpunkt.» Am Abend lesen die Jugendlichen wie in Taizé Fürbitten vor. Die gleiche Bibelstelle wird traditionellerweise in mehreren Sprachen vorgetragen – nebst Deutsch also auch auf Koreanisch oder Ungarisch.
Den grössten Teil des Abends wird aber gesungen, ganz nach dem Motto «meditatives Singen macht bereit, auf Gott zu hören». Die kurzen, stetig wiederholten Gesänge schaffen eine Atmosphäre, in der man sich wohlfühlt und dabei ruhig und offen wird. Das Licht des Kerzenmeeres verbreitet eine friedliche Stimmung.
Auf dem Zwingliplatz findet der Anlass bei Getränken und Gebäck an der Feuerschale einen zauberhaften Abschluss.
Nicht nur im Grossmünster wird im November bei Kerzen, Gebet und Gesang nach Taizé-Tradition gefeiert. Auch in Kappel am Albis und in Winterthur wird eine Nacht der Lichter veranstaltet: in Kappel am Albis am 9. November in der Klosterkirche, in Winterthur am 15. November in der Stadtkirche.
Programm:
Nacht der Lichter
am 16. November
Helferei (Kirchgasse 13)
17.15 Uhr Workshop: «Taizé kennenlernen»
Grossmünster
18.30 Uhr Einsingen
19.15 Uhr Abendgebet
anschliessend Getränke und Gebäck auf dem Zwingliplatz
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