Alle Jahre wieder treffen sich in der Alten Kirche St. Niklaus in Schwamendingen Gross und Klein zum traditionellen Ostergottesdienst und dem nachfolgenden Osterbrunch und Eiertütschete. Zusammenkommen, innehalten, der Osterbotschaft lauschen und gemeinsam feiern. Dieses Jahr ist anders – und so wird es auch der Gottesdienst sein. Anders heisst aber nicht schlechter. Anders heisst dieses Mal nämlich rätselhaft. Wie genau? Wir verraten es ihnen – aber nicht ganz.
Wir sind zu Besuch – zumindest virtuell – bei Pfarrerin Esther Straub, Sozialdiakonin Daniela Schneider und Organistin Sofija Grgur vom Kirchenkreis zwölf. Wegen der Corona-Krise den Kopf in den Sand stecken, kommt hier nicht in Frage: «Seit dem 20. März nehmen wir mit unseren Mobiltelefonen Gottesdienste auf und teilen diese mit unseren Mitgliedern», erzählt Esther Straub. «Das stösst auf grosses Interesse», ergänzt Daniela Schneider. Dass man dabei auch die Kinder einbinden will, ist für die drei klar. «In den Frühlingsferien findet jeweils ein Kurs statt, bei dem über 20 Kinder ein Singspiel einstudieren. Dieser fällt nun aus. Wir haben aber beschlossen, dass wir sie trotzdem in den Ostergottesdienst einbinden möchten», sagt Sofija Grgur. Die Idee: Den Gottesdienst auf Video aufnehmen und die Kinder bitten, ihre Beiträge im Vorfeld einzuschicken. So werden sie dieses Mal auf dem Bildschirm aktiv eingebunden. Eine grosse, fröhliche, gemeinsame, digitale Osterfeier.
Rätsel zu Ostern
Szenenwechsel. Wir befinden uns in einer ganz normalen Stube in Zürich Schwamendingen. Es ist aber kein ganz normaler Tag. Und das nicht nur wegen Corona. Heute wird hier Rätselhaftes entstehen. Die Kirche bat darum. Die Kinder singen ihre liebsten Osterlieder und nehmen sie auf – gar nicht rätselhaft? Stimmt – nur Geduld. Denn die Kinder singen nicht nur, sie zeichnen auch. Und genau hier kommt das Rätsel ins Spiel. Denn in ihren Frühlingszeichnungen verstecken sie Sujets. Diese gilt es dann im Gottesdienst zu finden. Ja, sie haben richtig geraten: von Ihnen.
Osterausflug nach Jerusalem
Wir wechseln erneut die Szene. Wir sind in Jerusalem. Die Gassen sind menschenleer – bis auf eine Frau. Es ist Maria Magdalena und sie ist auf dem Weg zum Grab von Jesus. Als sie ankommt, kann sie ihren Augen nicht trauen. Das Grab steht offen und ist leer. Ihr Schmerz ist übergross, als sie jemandem begegnet. Sie hält ihn für einen Gärtner. Dieser fragt: «Was weinst du? Wen suchst du?» Und Maria antwortet: «Herr, hast du ihn [den Leichnam] weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen.» Erst als Jesus sie mit Namen anspricht, erkennt sie ihn und überbringt den Jüngern seine Botschaft.
Pünktlich zum Ostersonntag
Doch kommen wir zurück nach Zürich ins Jahr 2020. Was hat diese Ostergeschichte denn nun mit den Kindern zu tun? Und wo finden wir darin die Zeichnungen? Esther Straub erklärt: «Es führt uns zu der Fragestellung: Mit welchen Sinnen nehmen wir Christus wahr? Maria sieht Jesus und erkennt ihn nicht – oder noch nicht. Wie merkt sie aber dann, dass es Jesus ist?» Diesen Ansatz verfolgt die Pfarrerin für den Gottesdienst und sagt: «Wir machen Versteckspiele, die über Video nur mit zwei Sinnen funktionieren: Sehen und Hören. Sofija Grgur versteckt bekannte Liedmelodien in ihrem Orgelspiel. Und: Es gilt, die Rätsel der Kinder zu lösen.» Das alles in einem interaktiven Kontext: Die Lösungen können per WhatsApp an Sozialdiakonin Daniela Schneider geschickt werden. Der Gottesdienst wird um 10 Uhr auf der Website des Kirchenkreis zwölf aufgeschaltet, so dass pünktlich zum Ostersonntag alle mitfeiern können. Zwar alle für sich zu Hause – aber trotzdem gemeinsam.
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