GESPRÄCHSRUNDE FÜR HOCHSENSIBLE


Einmal pro Monat leitet die Sozialarbeiterin Heidi Bremi im Kirchenkreis zwölf in der Ladenkirche in Schwamendingen eine Gesprächsrunde für Hochsensible: «Seele zart, Umwelt hart». Das Angebot findet Anklang.

Sie verfügen über eine tiefe Informationsverarbeitung. Damit gehen eine Tendenz zur Übererregung, emotionale Intensität und eine hohe Fähigkeit zur Empathie einher, und sie reagieren besonders stark auf Reize wie etwa grelles Licht. Je nach Einschätzung treffen diese Merkmale auf bis zu 20 Prozent der Menschen zu: Sie gelten als hochsensibel.

Raum für Austausch und gegenseitige Hilfe

Weil die Eigenschaft vergleichsweise wenig bekannt ist, gibt es viele hochsensible Menschen, die sich damit allein fühlen. Die vielleicht sogar meinen, mit ihnen stimme etwas nicht. Eine von ihnen war Heidi Bremi früher. «Aber dann fing ich an, mich mit dem Thema ‹Hochsensibilität› auseinanderzusetzen», sagt sie. «Und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, irgendwo dazuzugehören.». Heidi Bremi ist Sozialarbeiterin in der Ladenkirche in Schwamendingen. Auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrung gründete sie vor etwas mehr als zwei Jahren die Gesprächsrunde «Seele zart, Umwelt hart» – um hochsensiblen Menschen einen Raum zu bieten, in dem sie sich austauschen und einander helfen können.

Über seelische Probleme sprechen

«Vor der ersten Sitzung war ich unsicher, ob überhaupt jemand kommen würde», sagt Heidi Bremi. Zwei Leute hätten schliesslich teilgenommen. «Es war also noch sehr intim.» Seither wurden es immer mehr, sodass die Sozialarbeiterin inzwischen noch eine zweite Gruppe ins Leben gerufen hat. Bei beiden Gruppen nehmen an den monatlich stattfindenden Sitzungen jeweils etwa sieben Personen teil.

Heidi Bremi_585

Ladenkirche_585

Es seien Personen mit ganz verschiedenen Hintergründen: «Es bestehen grosse Unterschiede bezüglich sozialer Integration, finanzieller Situation und Gesundheitszustand», sagt Heidi Bremi. Das sei nicht immer einfach, weil das den Teilnehmenden viel Verständnis für andere Lebenssituationen abverlange. Aber die Gespräche seien dafür spannender, wenn die Teilnehmenden sich in verschiedenen Situationen befinden würden: «Ist die Gruppe zu homogen, bleibt es eher beim gegenseitigen Bestätigen.» Bei gemischten Gruppen komme man hingegen oft einen Schritt weiter: «Die Leute können sich so über verschiedene Erfahrungen austauschen.» Manchmal bitte dann auch jemand um Hilfe oder Rat. Solche Räume gebe es viel zu wenige, ist Heidi Bremi überzeugt: «Räume, in denen man über seelische Themen sprechen kann – ohne vorherige psychiatrische Diagnose und ohne andere Zugangsbeschränkungen.» Und dass ihre Gruppe immer weiterwächst, gibt ihr Recht. 

  

Die nächsten Termine der Gesprächsrunde «Seele zart, Umwelt hart» finden Sie hier.


Aktuell

WEG MIT DEM FEIGENBLATT!


Sexualität und die Bibel: Was für eine Paarung! Eine drei­teilige Vor­trags­reihe gibt Tipps für gelin­gende Liebes­be­zie­hungen in der Mühle des Alltags.

1705110.04.2024

MIR SÄGED DANKE: YVONNE BUCHER


Yvonne Bucher ist 84 Jahre alt und stets in Bewe­gung. Sie leitet und orga­ni­siert den Frauen-Treff sowie Wande­rungen für Senior:innen im Kirchen­kreis sechs.

1730110.04.2024

SAISONSTART DER FÜHRUNGEN IN DEN ALTSTADTKIRCHEN


Im April starten die Alt­stadt­kirchen die dies­jährigen öffent­lichen Führungen. Es geht auf Türme, in Kirchen, zu Fenstern und in Krypten.

1679

OMG! MIDLIFE KRISE ODER MASTERPLAN


Im OMG!-Video disku­tiert Pfarrerin Stefanie Porš mit Psycho­lo­gin und Familien­bera­terin Raphaela Hügli die Höhen und Tiefen der her­aus­for­dern­den Zeit in der Lebens­mitte.

2264

HUMOR UND REFORMIERTSEIN


Am 1. April sind Streiche und Lachen garantiert. Aber wie steht es um den Humor im Rahmen des refor­mierten Glaubens?

128.03.2024

MIT TIKTOK-CLIPS AUF ERFOLGSKURS


El Pastor heisst Street­church-Pfarrer Markus Giger auf Tik­tok. In seinen frechen Clips er­klärt er theo­logische Begriffe – und er­reicht damit die Jungen.

1879127.03.2024

SOMMERLAGER MIT ÖKOLOGISCHEM GEWISSEN


In der Zukunfts­woche 2024 erfahren Primar­schüler:innen in einem Lager mehr über Food Waste, Gemein­schaft und den Umgang mit Medien.

112.03.2024

MIR SÄGED DANKE: THOMAS GUT


Als Sozial­diakon bietet Thomas Gut auf seinen Touren im Kirchen­kreis drei ein offenes Ohr für Men­schen. Dabei ist sein Hund Jivino oft Tür­öffner für Ge­spräche.

1705105.03.2024

Diese Website verwendet Cookies und speichert unter Umständen persönliche Daten zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.