«EIN INTENSIVES STÜCK LEBEN»


«Ich freue mich unglaublich auf diesen speziellen Tag und die Aufführung des Theater Hora», sagt Pfarrer Matthias Müller-Kuhn. Er ist der Bereichsleiter von Kimebe, der Abteilung Menschen mit Behinderung der Landeskirche Kanton Zürich. «Wir haben das Theater Hora in die reformierte Kirchgemeinde Zürich für unsere Kulturreihe Kunst, Menschen und Behinderung eingeladen», so Pfarrer Matthais Müller-Kuhn, «denn wir wollen diesem unglaublichen Theater unsere Wertschätzung entgegenbringen - und wir wollen den Besucherinnen und Besuchern etwas einmalig Fantastisches bieten.»

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Reflexion in einer normfixierten Gesellschaft

Mit der Inszenierung «Bob Dylan`s 115ter Traum» feiert das Theater Hora sich selbst mit einer Hommage an den unangepasstesten aller Popstars: Ausgehend von Songs und dem Leben von Bob Dylan inszeniert das professionelle Ensemble eine mitreissende Mischung aus Totaltheater, Konzert und Impro. Im Zentrum steht dabei Bob Dylans Kampf gegen das Erfüllen von Erwartungen und für die Freiheit des Eigensinns.

Das Theater Hora reflektiert seine eigene Rolle in einer immer normfixierteren Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven. «Menschen mit Behinderung haben der Welt viel zu sagen und dieses Bewusstsein gilt es zu pflegen - deshalb wollen wir von Kimebe ihnen vermehrt eine Plattform bieten», so Pfarrer Matthias Müller-Kuhn.

«Es ist toll, dass die reformierte Kirche sich offen zeigt und uns eingeladen hat - das passt wunderbar, denn auch wir begegnen allen so offen wie neugierig», sagt Adrian Mai, der Produktionsleiter des Theater Hora. Die Aufführung im Kirchgemeindehaus Johanneskirche am 3. September war der Startschuss für die Jubiläumsreihe: «Bob Dylan`s 115ter Traum» wird danach bis Mitte September in Aussersihl in verschiedenen Versionen aufgeführt.

Ein Volkstheater zum Geburtstag

2018 feierte das Theater Hora seinen 25. Geburtstag. Bis heute ist es das einzige professionelle Theater in der Schweiz, dessen Ensemblemitglieder mit einer kognitiven Beeinträchtigung leben - und es ist aus der Zürcher Kulturszene nicht mehr wegzudenken. Michael Elber gründete das Theater Hora zusammen mit dem Zürcher Wohnheim für «geistig behinderte» Frauen 1993. Neun Jahre später überführte er es in die Stiftung Züriwerk und 2012 war es mit der Jéròme-Bel-Inszenierung «Disabled Thater» sogar am Berliner Theatertreffen.

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«Bob Dylan`s 115ter Traum» ist nun die letzte Hora-Inszenierung von Michael Elber - und sie wird riesig: Es gibt mehrere Versionen, die modular dem jeweiligen Spielort angepasst werden können. «Wir machen ein sogenanntes Volkstheater», sagt der Produktionsleiter Adrian Mai, «das heisst, wir spielen an den unterschiedlichsten Orten und passen unsere Vorstellung den Gegebenheiten vor Ort an.»

Laut Pfarrer Matthias Müller-Kuhn wird es auch für ihn ein Sprung ins kalte Wasser: «Die ganze Truppe verbringt den Tag bei uns und passt ihre Inszenierung an das Kirchgemeindehaus Johanneskirche an - es wird ein spannender Prozess.» Nach einem gemeinsamen Nachtessen geht es dann los mit «Bob Dylan`s 115ter Traum».

«Im Kirchgemeindehaus Johanniskirche erwartet uns eine grosse, fulminante Aufführung», so Adrian Mai im Vorfeld, «wir bringen auch die Hora Band mit, die für mächtig Stimmung sorgen wird.» Davon ist auch Matthias Müller-Kuhn überzeugt: «Das Theater Hora ist für mich ein intensives Stück Leben - es fordert Offenheit und sorgt immer wieder für Überraschungen.»

Kulturreihe: Die Verletzlichkeit des Menschen

Anlässlich der Kulturreihe Kunst, Menschen und Behinderungen der Landeskirche Kanton Zürich finden verschiedene Veranstaltungen statt. Die diesjährige Kulturreihe dreht sich um die Verletzlichkeit des Menschen - und die Tatsache, dass sich das gewohnte Leben etwa durch eine Krankheit oder Behinderung dramatisch verändern kann. Die Frage, ob nicht gerade die Verletzlichkeit des Menschen, sein Menschsein ausmacht, steht dabei im Zentrum. Die eingeladenen Kulturschaffenden gehen jeweils auf ihre ganz eigene Weise auf diese Themen ein.

«Wir freuen uns, wenn die jungen Kirchenkreise der reformierten Kirchgemeinde Zürich auf uns zukommen», sagt Pfarrer Matthias Müller-Kuhn, «die Johanneskirche eignet sich für das Theater Hora, weil sie zentral gelegen ist - in Zukunft möchten wir indes mit vielen weiteren Kirchenkreisen in Zürich Anlässe, Inszenierungen und Projekte umsetzen.»

Theater Hora «Bob Dylan`s 115ter Traum»
www.hora.ch

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