DAS NEUE PILGERPROGRAMM IST DA


2021 ist für Pilgerinnen und Pilger ein besonderes Jahr, denn es ist ein Heiliges Compostelanisches Jahr. Ausserdem feiert das Pilgerzentrum St. Jakob sein 25-jähriges Bestehen.

Das neue Pilgerprogramm, das von Oktober 2020 bis Oktober 2021 reicht, wird diesem besonderen Jahr gerecht – und es wird der ausserordentlichen Lage aufgrund der Corona-Pandemie gerecht. Den Pilgerinnen und Pilgern steht ein echtes Jubeljahr bevor mit wahren Leckerbissen.

Beim Tagespilgern wird ganz klassisch der Jakobsweg von Konstanz nach Genf unter die Füsse genommen. Samstags und montags sind die Pilgerinnen und Pilger ab Januar 2021 unterwegs. Im Jubeljahr darf aber auch eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela nicht fehlen. Es wurde der Camino Portuguése da Costa gewählt, ein Küstenweg am Atlantik entlang.

Das umfangreiche Programm können Sie hier anschauen und durchblättern.

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Das Leben feiern – pilgernd, aber auch mal tanzend

Interview mit Pilgerpfarrer Michael Schaar

Pfr. Schaar Michael2020 wird als spezielles Jahr in die Geschichtsbücher eingehen: als Jahr der ersten weltweiten Pandemie. Wie war das aktuelle Jahr für die Pilger?

Es konnten zwar nicht die weiten Wege «unter die Füsse genommen werden», aber seit der Einführung der Lockerungen nehmen wir als Pilgerzentrum durch die Nachfrage von Pilgerpässen wahr, dass jetzt wieder verstärkt gepilgert wird – meistens in der Nähe, durch die Schweiz oder in Deutschland. Frankreich und Spanien werden aufgrund der Fallzahlen bewusst gemieden.

Und wie wirkt sich die Pandemie auf das Programm des Pilgerzentrums aus?

Pilgerreisen, die geplant waren, werden in die zweite Jahreshälfte 2021 verschoben. Das ist aus meiner Sicht sehr weise. Auch pilgern wir jetzt vor der Tür. Konkret pilgern wir um den Zürisee. Und das ist auch ein Gewinn!

Die Gemeinschaft unter den Pilger*innen ist wichtig: Viele haben sich telefonisch über die Distanz hinweg während des Lockdowns unterstützt. Ein Wiedersehen findet jetzt bei den Tagespilgeranlässen um den Zürisee statt oder beim gerade gefeierten Jakobstag in Laufen am Rheinfall/ZH, meiner ehemaligen Kirchgemeinde, wo wir Gäste waren, und im Kirchgarten einen Pilgergottesdienst feiern konnten.

2021 ist ein heiliges Jahr. Was ist ein Heiliges Jahr?

Von einem «Heiligen Jahr» spricht man, wenn der 25. Juli, der Gedenktag des Jakobus des Älteren, dem Schutzpatron der Pilger*innen, dessen sterbliche Überreste der Legende nach in Santiago de Compostela ruhen, auf einen Sonntag fällt. Das wird im Jahr 2021 der Fall sein.

In Santiago de Compostela wird das Heilige Jahr seit dem 15. Jahrhundert begangen. Man nennt es in Spanien «Xacobeo». Das Heilige Jahr 2021 wird am 31. Dezember 2020 feierlich eröffnet, indem der Bischof von Santiago de Compostela drei Mal an die so genannte «Heilige Pforte» der Kathedrale klopft, die daraufhin geöffnet wird, und nun ein ganzes Jahr lang für die Pilger*innen offensteht.

Erst 2027 wird wieder ein Heiliges Jahr gefeiert. Das letzte Heilige Jahr fand 2010 statt.

Warum ist 2021 – neben dem Heiligen Jahr – ein besonderes Jahr fürs Pilgerzentrum? Was erwartet uns da?

Das «Heilige Jahr» in Santiago de Compostela und das Jubiläum 25 Jahre Pilgerzentrum St. Jakob Zürich geben sich im Jahr 2021 ein «Stelldichein». Das soll bewusst gefeiert werden: mit Pilgergottesdiensten, einer Jubiläumsreise auf einem noch nicht so ausgetretenen Camino von Porto bis Santiago de Compostela (Küstenweg genannt), einer Tagung zur «Spiritualität des Pilgerns», einem Pilger*innen-Ball im weiten Raum der Citykirche Offener St. Jakob.

Wir wollen würdigen, was da in 25 Jahren alles gewachsen ist und welche wichtigen Impulse von diesem Ort hier für die gesamte deutschsprachige Pilger*innen-Community ausgegangen sind. Laut Duden-Redaktion geht beispielsweise der Begriff «Samstagspilgern» auf einen NZZ-Artikel über das Pilgern am Samstag vom Pilgerzentrum St. Jakob Zürich zurück. Dieser Begriff wurde von vielen Jakobusgesellschaften und anderen Pilgerzentren im deutschsprachigen Raum übernommen. Pilgernde wissen, was darunter zu verstehen ist.

Theo Bächtold hat in Pionierarbeit im Jahr 1996 als Pfarrer am Offenen St. Jakob das Pilgerzentrum gegründet. Er ist zwar kein «Pilgervater», aber die Pilgergemeinde hat ihm viel zu verdanken. Er musste viele Widerstände im reformierten Zürich resp. innerhalb der Pfarrschaft überwinden: «Pilgern ist doch katholisch!» hiess es damals. Pilgern verbindet die Konfessionen und Religionen. Pilgern ist spirituelle Praxis pur. Und es tat unserer Kirche sehr gut, endlich den Körper wieder bewusst in den Vordergrund zu stellen, weg von einer «Leibfeindlichkeit». Da gibt es im Jahr 2021 viel zu vertiefen.

Ganz «klassisch» sind wir im Jahr 2021 von Konstanz bis zur Kathedrale St. Pierre in Genf am Samstag und Montag pilgernd unterwegs. Wer also die Schweiz wirklich durchpilgern möchte, hat dann die Gelegenheit dazu!

Was sind Ihre persönlichen Highlights im Pilgerprogramm 2021?

In aller Demut wollen wir danken für alles Gewachsene und so viel Engagement. Ohne ein starkes Team, das wir in den letzten vier Jahren hier am Ort aufgebaut haben, wäre das so nicht umsetzbar und möglich. Das ist mir sehr bewusst geworden, als ich das Pilgerprogramm 2021 in den Händen hielt. Ich freue mich, wenn wir hoffentlich am Abend vor dem Jakobstag 2021 das Tanzbein im weiten und offenen Raum «unserer Pilgerkirche» schwingen können, um so das Leben zu feiern.

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