Es ist Sommer. Es ist die Zeit der grossen Ferien. Koffer und Rucksäcke werden gepackt, die Tür zum Alltag wird geschlossen und für ein paar Tage sucht man … ja was? Die grosse Freiheit? Neue Energie? Liebe? Freundschaft? Sich selbst? Oder das ganz Andere, Fremde, das Abenteuer im Unbekannten?
Manchmal wissen wir das gar nicht so recht und wollen einfach nur Ruhe und Zeit. Wieder einmal den eigenen Herzschlag spüren, den Puls der Natur und den Rhythmus der eigenen Gedanken fühlen. Dafür steigen wir auf Berge, fahren ans Meer oder fliegen in die exotische Ferne. Es kann sein, dass wir dort Menschen treffen, die genauso sind wie wir: mit zugesperrten Türen zu Hause auf der Suche nach einem Ort der Entspannung und vielleicht noch mehr. Sie zu sehen, beruhigt. Denn es bestätigt uns, dass wir nicht am ganz falschen Ort suchen – und schon glauben wir, gefunden zu haben. Was auch immer.
Es gibt aber auch einen Ort, der anders ist. Da trifft man nicht unbedingt diejenigen, die zu Hause ähnliche Türen haben und das gleiche Geschirr. Man trifft aber auch nicht die Fremden, die die Anderen bleiben, bunt und schnell vergessen wie der Drink an der Bar.
Nein, die grosse Freiheit kann hier die schwerelose Bewegung im Pool bedeuten, die grosse Liebe kann im vielfältigen Netz immer neuer Begegnungen spürbar werden und Freundschaft kann sich in kleinen Gesten und ungewohnter Vertrautheit zeigen. Das Abenteuer aber beginnt da, wo das Essen serviert wird und der Tischnachbar ganz anders ist und doch in der gleichen Stadt wohnt.
Hier ist es, wo am äussersten Punkt der Welt, ganz am Ende des in den See hinausragenden Stegs sich der Blick im Schilf des Naturschutzgebiets verfängt und dann auf der Oberfläche des Sees zur Ruhe kommt. Hier ist es, wo im bunten Getriebe von Jung und Alt, bald schnell, bald langsam, bald leise, bald laut Erinnerungen und Hoffnungen sich ineinanderhaken, Stolperschritte und Freudensprünge sich ergänzen und vergessene Dinge zu gefundenen werden. Hier ist es, wo die Frage nach sich selbst zur Frage nach der Gemeinschaft wird und der Blick in den Spiegel zum Blick in das fremde und doch so nahe Gesicht des Gegenübers. Die Kirchgemeinde Zürich ist froh, mit dem Centro Magliaso einen solchen Ort zu haben. Es lohnt sich, ihn zu besuchen: allein, zu zweit, als Familie oder als Gruppe.
Das Editorial von Mireille Schnyder, Kirchenpflegerin, Ressort Bildung und Kultur, und noch viel mehr können Sie in der kommenden Ausgabe von reformiert.lokal lesen, die am 28. Juli erscheint.
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