Die reformierten Stimmberechtigten der Stadt Zürich und der Gemeinde Oberengstringen haben im zweiten Wahlgang an der Urne entschieden, wer das Kirchenpflegepräsidium der Kirchgemeinde Zürich übernehmen soll: Annelies Hegnauer setzte sich mit 51,6 Prozent der Stimmen gegen Res Peter durch, der 48,3 Prozent erreichte. Damit sind alle Behörden der neuen Kirchgemeinde für den Rest der Amtsdauer bis 2022 besetzt.
Das Resultat war knapp, wie schon im ersten Wahlgang vom vergangenen November, als keiner der Kandidierenden das absolute Mehr erreichte. Annelies Hegnauer hatte schon damals das beste Ergebnis erzielt, mit gut hundert Stimmen Vorsprung gegenüber dem zweitplatzierten Res Peter. Diesmal gewann Hegnauer die Wahl mit 9105 Stimmen, während Peter 8510 Stimmen erhielt.
Die Wahlsiegerin dankte all ihren Unterstützerinnen und Unterstützern: «Ich freue mich, dass sich die Kirchenmitglieder in fünf von sechs Wahlkreisen für mich entschieden haben. Ich werde alles daran setzen, dass wir in der neuen Kirchenpflege schnell als gutes Team funktionieren.» Im April übernimmt Hegnauer die Verantwortung für die grösste Kirchgemeinde der Schweiz. Res Peter gratulierte ihr zur Wahl und versicherte ihr seine kooperative Mitarbeit in der 7-köpfigen Kirchenpflege, in die er bereits im November gewählt worden war: «Ich setze mich mit innerem Feuer und Sachverstand in dem Dossier ein, das mir das Kollegium zuteilen wird.»
«Reformprozess erfolgreich abgeschlossen»
Erfreulich war die Wahlbeteiligung von knapp 30 Prozent, die sich gegenüber dem ersten Wahlgang fast verdoppelte. Wahlberechtigt waren alle Gemeindemitglieder ab 16 Jahren, darunter auch Ausländerinnen und Ausländer mit Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung. Neben der Wahl des Kirchenpflegepräsidiums fand auch ein zweiter Wahlgang im Wahlkreis I (Kirchenkreise eins und zwei) für einen freigewordenen Sitz im 45-köpfigen Kirchgemeindeparlament statt. Hier setzte sich die Kandidatin Jasmine Güdel deutlich durch. Damit sind alle Behörden der Kirchgemeinde Zürich für den Rest der Amtsdauer bis 2022 besetzt.
Der abtretende Präsident der Kirchenpflege, Andreas Hurter, zeigte sich über den reibungslosen Verlauf der Behördenwahlen durch das Volk zufrieden, die ein Novum in der Schweizer Kirchenlandschaft darstellten: «Nun haben wir den Reformprozess erfolgreich abgeschlossen, der mit der Grundsatzabstimmung von 2014 begann.» Im September 2014 hatten die reformierten Stimmberechtigten der Stadt Zürich und der Gemeinde Oberengstringen grossmehrheitlich an der Urne entschieden, sich zu einer Kirchgemeinde mit über 80'000 Mitgliedern zusammenzuschliessen. Andreas Hurter wird sein Amt Ende März abgeben. Mit der Konstituierung der neuen Kirchenpflege am 1. April beginnt definitiv der Regelbetrieb der neuen Kirchgemeinde.
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Am 1. April sind Streiche und Lachen garantiert. Aber wie steht es um den Humor im Rahmen des reformierten Glaubens?
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