Liebe Gemeinde
Am letzten Sonntag feierten wir Ostern, so gut es in der momentanen Situation gegangen ist. Am nächsten Sonntag ist in der orthodoxen Welt das Osterfest. Denn sie haben einen anderen Kalender als wir. So ist diese Woche umrahmt von Ostern im Osten und Westen.
Es hat mich berührt, als ich an Ostern in Griechenland erlebt habe, wie sich die Menschen zurufen: Christos anesti – Christus ist auferstanden. Die Antwort darauf lautet dann: Alithos anesti – Er ist wahrhaftig auferstanden. In der Mönchsrepublik Athos ist es sogar der Gruss bis an Auffahrt: Wenn man sich trifft, dann grüsst man mit „Christus ist auferstanden“ und der andere erwidert den Gruss „Er ist wahrhaftig auferstanden“. Mitten im Alltag wird daran erinnert, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.
Abbe Pierre Lefevre überlieferte den Bericht einer Gefangenen in der Sowjetunion:
„Eines Abends flüsterte mir eine junge Mitgefangene in der Zelle zu: „Wissen Sie, was morgen für ein Tag ist? - Morgen ist Ostern!“ War das Osterfest tatsächlich schon so nah? Ostern ist Freude für alle Menschen! Nur wir waren hier in diesem grauenhaften Gefängnis von dieser Freude ausgeschlossen. Plötzlich durchbrach ein Schrei die bedrückende Stille am Morgen: „Christus ist auferstanden!“ Wer hatte es gewagt unseren Ostergruss zu rufen? Ich sah meine Gefährtin in der Zelle an. Ihre großen Augen leuchteten in dem blassen Gesicht.- Da erklang auch schon die Antwort aus den anderen Zellen: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Die Wächter waren sprachlos, vor Staunen versteinert. Solch eine Frechheit, wie sie meinten, war ihnen noch nicht vorgekommen. Sie stürzten sich auf das junge Mädchen und schleppten es mit sich. Nach vier Tagen kehrte sie zurück in meine Zelle. Ihr Gesicht sah elend und abgemagert aus. Man hatte sie die Ostertage über in einer ungeheizten Zelle frieren und hungern lassen. „Ich habe aber doch die Osterbotschaft im Gefängnis verkündet“, sagte sie zu mir mit leuchtenden Augen, „alles andere ist ja nicht wichtig!“
Ich wünsche uns allen, dass auch wir in dieser Zeit etwas von der Kraft der Auferstehung spüren können.
Roland Wuillemin, Pfarrer
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