Eine Gruppe von Freiwilligen hat bei der Kirche Letten einen kleinen «biblischen Garten» angelegt. Ein Impuls dazu war in der Corona-Zeit das Luther zugeschriebene Zitat: «Wenn morgen Die Welt unterging, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen.» Das Apfelbäumchen steht!
Die Bibel schildert mehrfach erhofftes Heil im Bild von Ruinen und Äckern mit Dornen und Disteln, wo endlich wieder Zypressen grünen und Myrten blühen. Angesichts dicht bebauter Städte und intensiv betriebener Landwirtschaft wird unterdessen immer lauter der Ruf nach Räumen, wo „Unkraut“ und einheimische Pflanzen spriessen dürfen, und nach Orten, wo der Mensch Atem holen kann.
Zum Glück hat das in Zürich an Strassenrändern und in Parkanlagen schon einige Spuren hinterlassen, und es ist schön, da mitzuziehen: Seit ich bei der Kirche Letten wohne, ist mir ein Rasenstück aufgefallen, das selten betreten wird, gesäumt von verwildertem „exotischem“ Ziergehölz. Mit Blick auf die Freude vieler Passanten über blühendes Gewächs und in den Seniorenferien in Bad Wörishofen angeregt durch einen biblischen Garten, entstand die Idee den „Blätz“ mit Freiwilligen umzugestalten.
Dem Aufruf in der „Wipkinger Zeitung“ und im „reformiert lokal“ folgten einige Interessierte, und noch während der kalten Tage und im Corona-Schatten entstanden draussen die ersten Ideen. Ein Gärtchen sollte es werden mit Pflanzen, die in der Bibel erwähnt werden oder biblischen Bezug haben: Also etwa Weinstock und Getreide, daneben die garstigen Disteln. Aber eben auch Mariendistel und Christrose oder zu den Feiertagen Osterglocke, Pfingstrose und Bettagsblümchen. Oder eine Buntbrache als Verweis auf die Notwendigkeit der Sabbatruhe. Viele Pflanzen des Nahen Ostens gedeihen bei uns nicht oder nur schwer, und wir wollten weder biblisch-dogmatisch noch streng botanisch sein, mehr Assoziationspunkte setzen. Ein kleines Faltblatt als Leitfaden wollen wir nach abgeschlossener Gestaltung anbieten.
Jugendliche von der Gruppe „OMG“ rodeten Ende April mit viel Schweiss die Mahonien mit ihren langen Wurzeln und ebneten den Weg fürs Säen und Setzen. Die Gruppe der Gärtnerinnen legte dann Anfang Mai bei strömendem Regen als erstes einen kleinen Acker mit Emmer an, platzierte dann hier den Ginster von Elia neben dem brennenden Busch von Mose und der Himmelsleiter von Jakob, dort an geschützter Lage Feige, Rebe und Passionsblume.
Bevor wir jeweils Donnerstagabend an die Arbeit gehen, gibt es eine kurze Besinnung zu einer Pflanze, einem Arbeitsschritt, und besonders anregend sind die Gespräche, die immer wieder entstehen. Aktuelles Erleben kommt da zur Sprache, Garten- und Glaubensthemen, um ein schönes Beispiel zu nennen: Kaum war das Jünger-Trio Johannis(kraut), Jakobs(kraut) und Judas(silberling) angedacht, kam die Frage, wo denn die Frauen bleiben. Nun klettert auch die (schwarzäugige) Susanne stellvertretend für die Jüngerinnen in Lukas 8 in der Nähe des Zauns, und die Myrte nach Esthers ursprünglichem Namen Hadassa wird ihr Plätzchen noch finden.
Nicht nur bei der Erfrischung zwischendurch war neben dem Werken auch das Schauen wichtig und schön, entdeckt man doch nur so die zarten Grasnelken zwischen dem Klee oder die erste Malvenblüte. Für dieses Jahr ist nun bald genug gepflanzt und gesät, es braucht noch Jäten, Giessen und kleine Anpassungen – doch gut möglich, dass mit der kleinen Ernte auch schon wieder Lust auf weitere Aktivitäten entsteht…
Samuel Zahn, Pfarrer
Schwärmen Sie mit uns in den höchsten Tönen bei Kurzkonzerten unterschiedlichster Stilrichtungen, kulinarischen Köstlichkeiten und kreativem Programm für Gross und Klein.
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