
Die Menschen dort dürfen wir nicht vergessen: Seit 1993 sind mehr als 47’000 zu Tode gekommen. Es ist herzzerreissend und macht sprachlos, ohnmächtig, verzweifelt, wütend, was Menschen in den Kriegen dieser Welt widerfährt und widerfahren ist – sei es in Mariupol und Charkiw, in Sarajevo und Srebrenica, in Grosny, Aleppo, Kabul oder im Jemen. Es ist herzergreifend und ermutigend, schenkt Hoffnung, wie Menschen, ausgelöst durch die aktuellen Ereignisse in der Ukraine, Anteil nehmen, selbstlos spenden, Wohnraum zur Verfügung stellen, auf die Strassen gehen. Es zeigt den politischen Willen, dass und wie Behörden überall in Europa schnell und unbürokratisch rechtliche Voraussetzungen schaffen, damit Geflüchtete Schutz erhalten, Aufenthalt und Arbeit: Die Grenzen sind offen. Das Bewusstsein dafür wird wacher, wie alles mit allem zusammenhängt, wir alle miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. Klimakatastrophe, Finanzkrise, Pandemie, Femizide, Verarmung, Hungersnöte, atomare Bedrohung und Kriege lassen sich nicht eingrenzen und legen Zeugnis ab von struktureller Gewalt, Entwürdigung, Ausbeutung, weltweit. Welchen Unterschied macht es wirklich, ob etwas davon sich weiter entfernt ereignet und dann doch rasend schnell näherkommt, gar seinen Ursprung genau hier bei uns hat? Ob es Menschen betrifft, die aufgrund ihrer Hautfarbe, Kultur oder Geschichte ähnlich scheinen? Oder ob es «die Anderen» betrifft, die fremd wirken und deshalb auf geschlossene und oftmals tödliche Grenzen treffen? Wie die Grenzschutzagentur Frontex im Auftrag Europas die Rechte dieser «Anderen» untergräbt und das Leben von Schutzsuchenden u. a. in sogenannten Pushbacks gefährdet, entspricht nicht den humanitär-universellen Werten, denen angesichts des Angriffskrieges auf die Ukraine selbstverständlich gefolgt wird. Menschenrechte gelten für alle. Das Leiden jedes und jeder Einzelnen hat Bedeutung. Sagen was ist, es sichtbar machen, damit wir uns erinnern und hinschauen können: Mit der Ausstellung «Grenzerfahrungen – Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet» wird am 18. Mai der Aktionsmonat «Beim Namen nennen» in der Citykirche Offener St. Jakob eröffnet, an dem sich diverse NGO und Kirchgemeinden mit zahlreichen Veranstaltungen beteiligen und der am 18./19. Juni mit einem Aktionstag und einem interreligiösen Gottesdienst seinen Abschluss findet. Wir gedenken der mehr als 47’000 Toten an den Aussengrenzen mit einer Mahnwache und Installation.
Wir brauchen das Mitwirken vieler Menschen beim Namen schreiben und Namen lesen: Helfen Sie uns!
CITYKIRCHE OFFENER ST. JAKOB
Mittwoch, 18. Mai, 19 Uhr
Eröffnung des Aktionsmonats und Vernissage der Ausstellung «Grenzerfahrungen»
beimnamennennen.ch
citykirche.ch
https://www.kirchen-gegen-frontex-ausbau.ch/
Informationen: Monika Golling, Sozialarbeiterin Offener St. Jakob monika.golling@reformiert-zuerich.ch Telefon +41 44 242 89 20
Wöchentliche Dienstagsvesper in der Johanneskirche
Dienstag, 24. Mai
«ankommen»
Cembalo-Vesper mit Werken der Familie Couperin Rebecca Ineichen, Cembalo Pfrn. Tania Oldenhage, Liturgie
Der Offene St. Jakob und andere Orte in Zürich, beispielsweise im Kirchenkreis eins, stehen im Zeichen der 48'000 Geflüchteten, die seit 1993 auf ihrer Flucht nach Europa gestorben sind. Der diesjährige Aktionsmonat beginnt mit der Auftaktveranstaltung und Vernissage der Ausstellung «Grenzerfahrungen – Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet» am Mittwoch, 18. Mai um 19 Uhr.
Mit geflüchteten Jugendlichen Deutsch üben: Für das Sprachcafé der ↗ Welcome to School suchen wir noch Freiwillige! Möchtest du schnuppern kommen? Dann freuen wir uns auf deine Kontaktaufnahme!
Tania Oldenhage, E-Mail, Tel 078 745 04 69
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