
Wie es oft so geht. Man ist in Gedanken woanders, achtet nicht auf den Weg, und schon passiert es: Man stolpert über eine Unebenheit, einen Pflasterstein, der hervorsteht, oder eine Wurzel, die sich über den Weg geschoben hat. Im letzten Moment kann man sich auffangen…
Stolpern trifft einen völlig unerwartet. Das letzte Mal als ich gestolpert bin, endete das mit einem Bruch der Mittelhandknochen. Seither gebe ich Acht beim Gehen und konzentriere mich auf das, was vor meinen Füssen liegt. Stolpern ist mit einem Schreckmoment verbunden. Der ist heilsam und wichtig. In Zukunft werde ich die Augen offen halten, mich besser festhalten, mein Gleichgewicht trainieren, mich weniger ablenken lassen. Stolpern löst etwas aus. Ich werde mir einer Schwäche bewusst. Ich beurteile eine Situation neu. Ich mache mir über Alternativen Gedanken. Stolpern setzt etwas in Gang, macht aufmerksam auf Dinge, die ich ausgeblendet habe, hält Einsichten bereit und eröffnet einen neuen Blick.
In unserer neuen Kolumne «Worüber ich gestolpert bin» schreiben Autor:innen über persönliche Erlebnisse und Erkenntnisse in sogenannten Stolper-Situationen.
Für das Redaktionsteam Pfarrerin Hanna Kandal
Früher bin ich leichter gestolpert! Es machte mir weniger aus, zu stolpern, war mir egal. Jetzt, da ich die sechzig überschritten habe, bin ich vorsichtiger unterwegs. Sei dies bei unebenen Wegen oder im Winter bei Glatteis, es fällt sich nicht mehr so unbeschwert, wie früher. Bin ich einfach «gstabiger» oder allgemein ängstlicher geworden? Bin ich vorsichtiger, weil meine Knochen auch nicht jünger werden? Seit dem Frühling war ich wegen meinem linken Knie in der Physiotherapie. Ich habe viele Übungen gelernt und gemacht, um einer allfälligen Operation entgegenzuwirken.
Unter anderem musste ich auch Gleichgewichtsübungen machen. So habe ich mir angewöhnt, meine Zähne auf weicher Unterlage und auf einem Bein stehend zu putzen. Das Gleichgewicht sei gerade im Alter wichtig, erklärte mir meine Physiotherapeutin. Allfällige Stürze können so vorgebeugt oder anders abgefedert werden usw. Tja, das Gleichgewicht ist sicher eine gute Sache, und dies nicht nur beim Gehen. Ein gutes Gleichgewicht ist in vielen alltäglichen Verrichtungen vorteilhaft. Und so möchte ich mir ein gutes Gleichgewicht oder anders gesagt, eine gute Ausgewogenheit bewahren. Rasch kommen wir in der heutigen, schnelllebigen Zeit ins Straucheln. Für mich gehört dann zum guten Gleichgewicht auch, mich zuerst einmal hinzusetzen, zuzuhören, etwas sacken zu lassen, mir Zeit zu geben…
In diesem Sinne: Gutes Gleichgewicht!
Manuel Both, Institutionsleiter «vier wiesen»
Wie es oft so geht. Man ist in Gedanken woanders, achtet nicht auf den Weg, und schon passiert es: Man stolpert über eine Unebenheit, einen Pflasterstein, der hervorsteht, oder eine Wurzel, die sich über den Weg geschoben hat. Im letzten Moment kann man sich auffangen…
Stolpern trifft einen völlig unerwartet. Das letzte Mal als ich gestolpert bin, endete das mit einem Bruch der Mittelhandknochen. Seither gebe ich Acht beim Gehen und konzentriere mich auf das, was vor meinen Füssen liegt. Stolpern ist mit einem Schreckmoment verbunden. Der ist heilsam und wichtig. In Zukunft werde ich die Augen offen halten, mich besser festhalten, mein Gleichgewicht trainieren, mich weniger ablenken lassen. Stolpern löst etwas aus. Ich werde mir einer Schwäche bewusst. Ich beurteile eine Situation neu. Ich mache mir über Alternativen Gedanken. Stolpern setzt etwas in Gang, macht aufmerksam auf Dinge, die ich ausgeblendet habe, hält Einsichten bereit und eröffnet einen neuen Blick.
In unserer neuen Kolumne «Worüber ich gestolpert bin» schreiben Autor:innen über persönliche Erlebnisse und Erkenntnisse in sogenannten Stolper-Situationen.
Für das Redaktionsteam Pfarrerin Hanna Kandal
Dr. Norbert Bischofberger
Redaktor und Moderator SRF
reformiert.lokal 11/22
Pannier Selvam, Stv. Werkstattleiter WERK.STATT.FLUCHT
reformiert.lokal 8/22
Bruno Reich, von 1992-2014 Organist in Oerlikon
reformiert.lokal 6/22