
Wie es oft so geht. Man ist in Gedanken woanders, achtet nicht auf den Weg, und schon passiert es: Man stolpert über eine Unebenheit, einen Pflasterstein, der hervorsteht, oder eine Wurzel, die sich über den Weg geschoben hat. Im letzten Moment kann man sich auffangen…
Stolpern trifft einen völlig unerwartet. Das letzte Mal als ich gestolpert bin, endete das mit einem Bruch der Mittelhandknochen. Seither gebe ich Acht beim Gehen und konzentriere mich auf das, was vor meinen Füssen liegt. Stolpern ist mit einem Schreckmoment verbunden. Der ist heilsam und wichtig. In Zukunft werde ich die Augen offen halten, mich besser festhalten, mein Gleichgewicht trainieren, mich weniger ablenken lassen. Stolpern löst etwas aus. Ich werde mir einer Schwäche bewusst. Ich beurteile eine Situation neu. Ich mache mir über Alternativen Gedanken. Stolpern setzt etwas in Gang, macht aufmerksam auf Dinge, die ich ausgeblendet habe, hält Einsichten bereit und eröffnet einen neuen Blick.
In unserer neuen Kolumne «Worüber ich gestolpert bin» schreiben Autor:innen über persönliche Erlebnisse und Erkenntnisse in sogenannten Stolper-Situationen.
Für das Redaktionsteam Pfarrerin Hanna Kandal
Die Schöpfung hat es gut eingerichtet: Wir Menschen können ein Leben lang lernen. Das ist umso wertvoller, als die Gesellschaft sich ständig verändert. Nehmen wir die Digitalisierung: In beinahe allen Branchen sind neue, digitale Kompetenzen gefragt. Und wir wissen heute noch nicht, was wir in Zukunft alles können müssen.
Kürzlich bin ich über die Kompetenzstufenentwicklung gestolpert. Das Modell teilt den Lernprozess in vier Stufen. Auf der ersten Stufe (unbewusste Inkompetenz) wissen wir nicht, was wir nicht wissen. Die zweite Stufe ist die «bewusste Inkompetenz». Wir erkennen unsere Defizite, ein zugegebenermassen oft schmerzhafter Prozess. Auf der dritten Stufe (bewusste Kompetenz) haben wir mit dem Lernen begonnen und sehen erste Erfolge. Die vierte Stufe ist die «unbewusste Kompetenz»: Die Fähigkeit hat sich gefestigt und ist nun Teil unserer Grundfertigkeiten.
Auch an den Zürcher Schulen stehen die Kompetenzen seit der Einführung des Lehrplans 21 im Mittelpunkt. Und die Kompetenzorientierung kommt allmählich auf allen übrigen Bildungsstufen an – ob Mittelschule, Berufsfachschule oder Hochschule. Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, sich nicht nur Wissen anzueignen, sondern lebenslang zu lernen. Dazu gehört, dass sie sich auf neue Anforderungen einstellen können. Oder wie es Albert Einstein sagte: «Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach Information.»
Silvia Steiner, Bildungsdirektorin
Wie es oft so geht. Man ist in Gedanken woanders, achtet nicht auf den Weg, und schon passiert es: Man stolpert über eine Unebenheit, einen Pflasterstein, der hervorsteht, oder eine Wurzel, die sich über den Weg geschoben hat. Im letzten Moment kann man sich auffangen…
Stolpern trifft einen völlig unerwartet. Das letzte Mal als ich gestolpert bin, endete das mit einem Bruch der Mittelhandknochen. Seither gebe ich Acht beim Gehen und konzentriere mich auf das, was vor meinen Füssen liegt. Stolpern ist mit einem Schreckmoment verbunden. Der ist heilsam und wichtig. In Zukunft werde ich die Augen offen halten, mich besser festhalten, mein Gleichgewicht trainieren, mich weniger ablenken lassen. Stolpern löst etwas aus. Ich werde mir einer Schwäche bewusst. Ich beurteile eine Situation neu. Ich mache mir über Alternativen Gedanken. Stolpern setzt etwas in Gang, macht aufmerksam auf Dinge, die ich ausgeblendet habe, hält Einsichten bereit und eröffnet einen neuen Blick.
In unserer neuen Kolumne «Worüber ich gestolpert bin» schreiben Autor:innen über persönliche Erlebnisse und Erkenntnisse in sogenannten Stolper-Situationen.
Für das Redaktionsteam Pfarrerin Hanna Kandal
Dr. Norbert Bischofberger
Redaktor und Moderator SRF
reformiert.lokal 11/22
Pannier Selvam, Stv. Werkstattleiter WERK.STATT.FLUCHT
reformiert.lokal 8/22
Bruno Reich, von 1992-2014 Organist in Oerlikon
reformiert.lokal 6/22