
Wie es oft so geht. Man ist in Gedanken woanders, achtet nicht auf den Weg, und schon passiert es: Man stolpert über eine Unebenheit, einen Pflasterstein, der hervorsteht, oder eine Wurzel, die sich über den Weg geschoben hat. Im letzten Moment kann man sich auffangen…
Stolpern trifft einen völlig unerwartet. Das letzte Mal als ich gestolpert bin, endete das mit einem Bruch der Mittelhandknochen. Seither gebe ich Acht beim Gehen und konzentriere mich auf das, was vor meinen Füssen liegt. Stolpern ist mit einem Schreckmoment verbunden. Der ist heilsam und wichtig. In Zukunft werde ich die Augen offen halten, mich besser festhalten, mein Gleichgewicht trainieren, mich weniger ablenken lassen. Stolpern löst etwas aus. Ich werde mir einer Schwäche bewusst. Ich beurteile eine Situation neu. Ich mache mir über Alternativen Gedanken. Stolpern setzt etwas in Gang, macht aufmerksam auf Dinge, die ich ausgeblendet habe, hält Einsichten bereit und eröffnet einen neuen Blick.
In unserer neuen Kolumne «Worüber ich gestolpert bin» schreiben Autor:innen über persönliche Erlebnisse und Erkenntnisse in sogenannten Stolper-Situationen.
Für das Redaktionsteam Pfarrerin Hanna Kandal
Bitte geben Sie auf Google «Jürgen Drews, Schwamendingen» ein. Über dieses Video auf www.teleschwamendingen.ch stolperte ich vor einigen Jahren. Was der selbsternannte König von Mallorca über unser Quartier sagt, hat es in sich. Er war kurz im Auzelg zu Besuch und hat Wesentliches unseres Quartiers erfasst. «Klingt nach Schwamm. Ihr saugt alles auf.» Ich bin seiner Meinung. Wir haben gelernt, wie mit unvermeidbaren Veränderungen in der Gesellschaft, beim Verkehr, beim Wohnen umzugehen ist. Wohl nirgends in der Schweiz passierte ein Wandel vom Bauerndorf zu einem fortschrittlichen Aussenquartier derart rasant wie bei uns.
Ja, Sie haben richtig gelesen: «Fortschrittlich». Das hat schon Susann Sitzler in ihrem Buch «Vorstadt Avantgarde» (2007 im Limmat Verlag erschienen) so festgehalten. Schwamendingen mag für viele nichts Besonderes sein. Doch auf die Aussenwahrnehmung kommt es auch nicht so sehr an. Entscheidend sind die inneren Werte. Wie bei den Menschen. Und diese – die Quartierbewohner – erlebe ich täglich in einer gesunden Mischung als selbstbewusste, aufmerksame, häufig sture, manchmal träge, aber auch immer hilfsbereite Individuen. Sie vereinen alles, was eine zukunftsorientierte Gesellschaft ausmacht. Und deshalb wohne ich sehr gerne hier. Schwamendingen als Schwamm oder auf englisch Sponge. Das gefällt mir ausserordentlich gut. Im Quartier soll es bereits eine in-
offizielle SpongeBar geben…
Nikola Grkovic, Quartierbewohner
Wie es oft so geht. Man ist in Gedanken woanders, achtet nicht auf den Weg, und schon passiert es: Man stolpert über eine Unebenheit, einen Pflasterstein, der hervorsteht, oder eine Wurzel, die sich über den Weg geschoben hat. Im letzten Moment kann man sich auffangen…
Stolpern trifft einen völlig unerwartet. Das letzte Mal als ich gestolpert bin, endete das mit einem Bruch der Mittelhandknochen. Seither gebe ich Acht beim Gehen und konzentriere mich auf das, was vor meinen Füssen liegt. Stolpern ist mit einem Schreckmoment verbunden. Der ist heilsam und wichtig. In Zukunft werde ich die Augen offen halten, mich besser festhalten, mein Gleichgewicht trainieren, mich weniger ablenken lassen. Stolpern löst etwas aus. Ich werde mir einer Schwäche bewusst. Ich beurteile eine Situation neu. Ich mache mir über Alternativen Gedanken. Stolpern setzt etwas in Gang, macht aufmerksam auf Dinge, die ich ausgeblendet habe, hält Einsichten bereit und eröffnet einen neuen Blick.
In unserer neuen Kolumne «Worüber ich gestolpert bin» schreiben Autor:innen über persönliche Erlebnisse und Erkenntnisse in sogenannten Stolper-Situationen.
Für das Redaktionsteam Pfarrerin Hanna Kandal
Dr. Norbert Bischofberger
Redaktor und Moderator SRF
reformiert.lokal 11/22
Pannier Selvam, Stv. Werkstattleiter WERK.STATT.FLUCHT
reformiert.lokal 8/22
Bruno Reich, von 1992-2014 Organist in Oerlikon
reformiert.lokal 6/22