Mittagessen per Take Away — Ein Angebot für Menschen in Zürich Nord
Im Saatlenquartier bestehen zwischen dem Diakonie- und Gemeindezentrum der Heilsarmee und dem reformierten Kirchenzentrum Saatlen seit Jahrzehnten gute nachbarschaftliche Beziehungen. Das Fundament unseres christlichen Glaubens, die Beweggründe unseres Wirkens, und das Ziel Gott und Mitmenschen zu dienen, verbindet uns. Die gute Beziehung kommt gerade jetzt zum Tragen.
Bis anhin bot die Heilsarmee während drei Tagen in der Woche einen Mittagstisch für Menschen aus dem Saatlenquartier an. Dieses Angebot wird von durchschnittlich täglich 45 Personen besucht. Mit der Ausbreitung des Coronavirus folgten Weisungen des BAG, die eine vorübergehende Schliessung des Mittagstisches notwendig machten. Gerade die Mittagstischgäste, Alleinstehende, Menschen mit knappem Budget und Menschen am Rand der Gesellschaft trifft dies besonders hart. Nicht nur fallen wichtige soziale Kontakte weg, sondern auch bestehende Beratungs-, Gemeinschafts- und Unterstützungsangebote verschiedener staatlicher und kirchlicher Stellen.
Im Gespräch mit den Leitern des Heilsarmeezentrums entstand die Idee, in Zusammenarbeit für die Zeit des Notstands an Wochentagen einen Take Away anzubieten. Ein Konzept wurde erstellt, Flyer und Plakate gestaltet, Freiwillige angefragt, die Infrastruktur unter Berücksichtigung der Anweisungen und Hygiene-Vorschriften des Bundes eingerichtet und weitere notwendige Abklärungen getroffen.
Am Montag, 23. März war es soweit, erste Gäste trafen ein, standen ordnungsgemäss auf den mit Klebestreifen markierten Zweimeterabständen an und nahmen an der «Fassstrasse» im Zelt gewünschte Menü-Portionen, für 6 Franken, mit eigenem Behälter für 5 Franken, in Empfang. Gespendete Äpfel, Pommes Chips, Desserts und Getränke können zur Freude der Gäste als Zugabe mitgegeben werden. Bei Bedarf werden auch Gutscheine für die Mahlzeiten abgegeben. Folgende Menüs sind im Angebot: Pasta mit Sauce «Cinque-Pi», Hackfleisch mit Hörnli und Apfelmus, Hackfleischbällchen und Kartoffelstock, Lasagne, Brätkügeli und Reis Gemüse-Kartoffelgratin.Gemüse und /oder Früchte gehören je nach Menü dazu.
In der ersten Woche Take Away steigerte sich die Zahl der Menüabgaben von Tag zu Tag von 19 bis 59 Menü.
Auch Nahrung für die Seele sollen die Gäste mitnehmen können. So pflegen wir ein gute Miteinander im Team, sind besorgt für fröhliche Musik über die Tonträgerbox, richten freundliche Blicke und ermutigende Worte an die Gäste. Reichlich Dankbarkeit kommt von den Gästen zurück und immer wieder ein fröhliches Wiedersehen an den darauffolgenden Tagen.
Nicht nur Corona- sondern vor allem Gott sei Dank für solche positive Erlebnisse im Saatlenquartier. Ein kurzes Gebet auf der Rückseite des Gutscheines verbindet und drückt diesen Dank aus: «Für Spiis und Trank, für s’täglich Brot, wir danken dir O’Gott».
Kurt Heiniger, Sozialdiakon
Die «Lange Nacht der Kirchen» vom 28. Mai ist vorbei. Im ganzen Kanton Zürich waren Kirchen ab 18 Uhr offen. Für eine lebendige, kreative und spannende Nacht.