
Annette Wipf kann wieder spielen im «Frohen Singen».
Liebe Annette, beschreibe uns doch kurz deine Tätigkeit.
In Gottesdiensten in Alters- und Pflegezentren sowie im «Frohen Singen» unterstütze ich den Gesang und den Gottesdienst mit meinen Flöten, einer Alt- und Tenorflöte.
Auf welchem Weg kamst du zu deinem freiwilligen Engagement?
Eine Flötenspielerin aus einem Flötentrio fragte mich an, ob ich in einem Pflegezentrum bei den Abendmahlsgottesdiensten mitwirken möchte. Eine ihrer Kolleginnen beendete ihr Mitspielen im Trio. In den vorangegangenen Jahren hatte ich wiederholt musiziert, in Gruppen oder auch für mich selbst.
Allerdings hat mir das öffentliche Auftreten schon in der Schule etwas Mühe bereitet. Ich habe aber dann trotzdem zugesagt und auch bald erkannt, dass es nicht nur «Profis» braucht, um Leuten Freude zu bereiten. Das Trio wurde inzwischen aufgelöst und wir spielen nun zu zweit. Elsbeth Kaiser hat sich erfreulicherweise bereit erklärt, mich mit ihrer Flöte oder mit dem Klavier zu begleiten.
Was motiviert dich, diese Arbeit auszuführen?
Wenn ich mit meinem Flötenspiel zum Singen animiere (wenn Singen erlaubt ist) und bei den Gottesdiensten und Andachten zu einer fröhlichen Stimmung beitragen kann – was will ich dann noch mehr?
Hast du von deinem Engagement ein schönes oder lustiges Erlebnis, das du den Lesenden weitergeben willst?
Eine besondere Begegnung hatte ich mit einer 95jährigen Patientin, die ruhig und zurückgezogen auf der Pflegestation lebte. Nach dem Abendmahls-Gottesdienst begab sie sich unverzüglich in ihr Zimmer. Auf einmal kam sie wieder zurück und erkundigte sich nach der Flöte, die ich gespielt habe. Die tiefen Töne hatten sie fasziniert. Sie wollte auch noch wissen, aus welchem Holz die Flöte gebaut wurde. «Das bruucht schön viil Schnuuf» meinte sie. – Das Glück ist eben ein Mosaikbild, das aus lauter unscheinbaren kleinen Freuden zusammengestellt ist.
Vielen Dank für deinen grossen Einsatz, Anni. Wir wünschen dir weiterhin viel Freude beim Üben und den Auftritten.