
Ist für Sie die Bedeutung dieses kirchlichen Festes zehn Tage vor Pfingsten auch eher unklar? Lädt dieser arbeitsfreie Frühlingstag Sie auch eher zu einem verlängerten Wochenende ein als zum Gottesdienstbesuch? Vielen Menschen geht es heutzutage so.
Dieses Jahr war die Passionszeit mit der Besinnung auf das menschliche und göttliche Leiden in dieser Welt geprägt vom Blick in die überfallene Ukraine, dem Erschauern über all die menschenverantworteten Ungerechtigkeiten mit allem lebenstötenden Horror von militärischen und wirtschaftlichen Kriegen. Der Karfreitag steht in dieser Zeit für den absoluten Tiefpunkt, den Tod, ja sogar für Gottes Tod. Doch vertrauen wir darauf, dass auch dieser endgültig scheinende Tod überwunden wird durch die Kraft, die immer wieder neues Leben schenkt.
So haben wir wieder Ostern gefeiert und zaghaft Anfänge gewagt in der Nachfolge Jesu Christi.Die siebenwöchige Zeit zwischen Ostern und Pfingsten, dem Geburtstagsfest der christlichen Gemeinde, lädt besonders dazu ein, uns auf das Nach- und Neuwirken der immer wieder Leben schaffenden Geistkraft Gottes zu besinnen. Ja, für Gottes Geist wollen wir offen werden und dem Leben dienen. Auffahrt gewährt uns dazu einen wichtigen Zwischenhalt.
Dieses Jahr feiern wir in unserem Kirchenkreis gemeinsam Gottesdienst in der Markuskirche Seebach und haben danach Gelegenheit, beim Kirchenkaffee gemütlich zusammen zu sein und uns auszutauschen über Gedanken und Erfahrungen. Schön, wenn Sie dabei sind.
Dazu der Psalm zu Himmelfahrt von Hanns Dieter Hüsch:
GOTT
Ich will dich auch heute preisen und DIR Dank sagen – Halleluja
DU schenkst mir wieder festen Boden
unter meinen zerbrechlichen Füssen.
Auch wenn ich zu zweit oder mit vielen gehe, bist DU an meiner Seite.
Manchmal atme ich schwer und stolpere
den Weg entlang und befürchte:
DU hast die Erde verlassen.
Doch ich bin töricht
Denn dein ist die Welt
Dein sind Himmel und Erde
Da ist kein Zwischenraum kein Unterschied – keine Grenze.
Und wenn wir gehen – gehen wir zum Himmel
Und wenn wir kommen – kommen wir zur Erde
Und wenn wir auf der Erde straucheln –
hebst du uns auf in den Himmel.
Denn Himmel und Erde sind Bruder und Schwester.
Ich bin frohgemut, dass ich in deinem All
zu Hause bin
Dein Haus – Deine Welt – Himmel und Erde
DU hältst alle und alles zusammen.
Weh denen, die dein Kunstwerk zerstückeln
und zerstören
Und dein Geheimnis von Himmel und Erde
verraten und verkaufen.
Sie werden sich in ihren Netzen verstricken,
alles wissen und alles preisgeben,
doch weder auf Erden noch im Himmel
ein Zuhause finden.
GOTT wir haben nur dich
Deine Welt soll in uns sein, solange du Himmel und Erde vermählst
und beschützt – und uns weiterhin gnädig bist.
Markuskirche
Donnerstag, 26. Mai, 10 Uhr, Gottesdienst
Markus Dietz, Pfarrer
Gute Unterhaltung beim Lesen der Ausgabe Nr. 5 (Mai 2022)!
178102.05.2022