
2. Kor. 3, 17 b, Zürcher Bibel
Was könnte einer Bergsteigerin, einem Schulkind und einem Strafgefangenen wohl gemeinsam sein? Ich denke: Der Wunsch nach Freiheit. Freiheit in den weiten Bergen, Freiheit mit Schulkameraden im Schwimmbad, Freiheit zu kommen und zu gehen, wohin man will.
Aber:Auch wenn sie in dieser Freiheit sind, können sie diese nicht grenzenlos auskosten. Dem Klettern sind Regeln gesetzt, im Schwimmbad gilt es Rücksicht zu nehmen und im Leben ausserhalb des Gefängnisses gelten Gesetze. Es scheint zum Leben dazuzugehören, dass unsere Freiheit begrenzt ist, wie Jean Jacques Rousseau schrieb: «Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.»
Das Kirchenfest Pfingsten erinnert uns an den Heiligen Geist. Der Heilige Geist ist frei zu wirken wie er will, wo er will, was er will. Und wir versuchen Worte zu finden für ihn. Im Deutschen ist der Heilige Geist männlich, im Hebräischen weiblich und in Realität vielleicht queer?
Weiter ist nicht alles, was begeistert, Heiliger Geist. Wir alle kennen auch negative Kräfte, dunkle Mächte, einen bösen Geist, teuflisches Werk, dunkle und schädliche Wirkungen.
Wie erkennen wir was Gottes Geist ist und was nicht? Vielleicht helfen seine Spuren, wie in der folgenden Geschichte erzählt wird:
Ein französischer Gelehrter durchstreift die Wüste und schliesst sich einigen Arabern an. Beim Sonnenuntergang breiten die Araber ihre Teppiche auf den Boden und beten. «Was machst du da?», fragt der Gelehrte einen. «Ich bete.» – «Zu wem?» – «Zu Allah.» – «Hast du ihn jemals gesehen – betastet – gefühlt?» – «Nein.» – «Dann bist du ein Narr!» Am nächsten Morgen, als der Gelehrte aus seinem Zelt kriecht, meint er zu dem Araber: «Hier ist heute Nacht ein Kamel gewesen!» Da blitzt es in den Augen des Arabers: «Haben Sie es gesehen, betastet, gefühlt?» – «Nein.» «Dann sind Sie aber ein sonderbarer Gelehrter!» «Aber man sieht doch rings um das Zelt die Fussspuren!» Da geht die Sonne auf in all ihrer Pracht. Der Araber weist in ihre Richtung und sagt: «Da, sehen Sie: die Fussspuren Gottes!»
Gott sei Dank, sehe ich im Zusammenleben von Menschen auch immer wieder zärtliche Spuren Gottes. Vielleicht entstehen diese Spuren gerade dort, wo Menschen um den Heiligen Geist bitten, wie es der Kirchenvater Augustinus formuliert hat:
Atme in mir, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges denke,
Treibe mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges tue,
Locke mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges liebe,
Stärke mich, du Heiliger Geist,
dass ich Heiliges hüte,
Hüte mich, du Heiliger Geist,
dass ich das Heilige nimmer verliere.
Amen.
Gottesdienste am Pfingstsonntag
Sonntag, 5. Juni, 10 Uhr
Markuskirche: Pfr. Markus Dietz und Tambourin
Kirche Glaubten: Pfrn. Rahel Walker Fröhlich
Urs Niklaus, Pfarrer
Gute Unterhaltung beim Lesen der Ausgabe Nr. 7 (Juli 2022)!
178124.06.2022Sonntag, 10. Juli, ab 10 Uhr
KGH Seebach und Markuskirche
Gute Unterhaltung beim Lesen der Ausgabe Nr. 6 (Juni 2022)!
178125.05.202213.30 - 15.30 h
05. Juli Pfr. Urs Niklaus
12. Juli Pfr. Urs Niklaus
19. Juli Pfr. Manuel Amstutz
26. Juli Pfr. Urs Niklaus
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