«Kämpft weiter, ich hab's heiter!»
Der Kampf hier unten gegen die Armut und die himmlische Heiterkeit umarmen sich im Grossmünster an Pfingsten ganz nach Ernsts Siebers Abschiedsgruss. Die christlichen Gemeinden aller Konfessionen erinnern sich an den Geist Gottes, der weht, wo Er will, der inspiriert, wen Er will. Ernst war getrieben von diesem Geist. Er starb an Pfingsten vor fünf Jahren. Im Spital skizzierte er noch eine Pfingstpredigt nach 1. Petrusbrief 2: Mit uns als lebendige Steine an der Kathedrale von Menschenwürde und Respekt zu bauen.
Das Grossmünster vibrierte viele Male bei Siebers Interpretation dieses Verses. Tausende Menschen strömten in den Kirchenraum, etwa dann, als er seinen hohen Geburtstag feierte oder als wir von ihm Abschied nahmen.
Sollte es beim Gedenken des fünften Todestags anders sein? Zusammen mit der Historikerin und ehemaligen Nationalrätin Regula Rytz aus Bern und der Gottesdienstgemeinde vor Ort, soll es tüchtig Durchzug in der Kirche geben.
Dem Wind Gottes soll nichts im Wege stehen! An Pfingsten, dem Geburtstag der Kirche, soll der Satz Siebers zwischen allen Kirchenbänken und durch alle Ritzen flattern: «Diakonie hilft, den Menschen nicht zu verkirchlichen, sondern die Diakonie zu vermenschlichen!» Christoph Sigrist, Pfarrer Grossmünster
Der Aktionsmonat «Beim Namen nennen» gedenkt der 51'000 Flüchtenden, die auf dem Fluchtweg über das Mittelmeer nach Europa seit 1993 ertrunken sind.
1679131.05.2023